"Kein Kuscheltyp": Fekters Abschied
"Ihr werdet mir nicht abgehen" - mit diesen Worten verabschiedete sich Maria Fekter gestern vor dem ÖVP-Vorstand aus ihrem Amt und von den wartenden Journalisten. Mit ihren manchmal mehr als deutlichen Worten fiel Fekter auch in ihren wechselnden Regierungsposten, als Volksanwältin und im Parlament auf.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 13.12.2013
Keine "Mizzi"
Erstmals auf der Regierungsbank saß Maria Fekter 1990 - als Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Dann folgten 13 Jahre als Nationalrats-Abgeordnete. Wortgefechte scheute sie schon damals nicht. Resche Worte werden zum Markenzeichen der 1956 in Attnang-Puchheim geborenen Maria Fekter, die von sich sagt: "Ich bin kein Kuscheltyp".
Wobei sie selbst auch nicht immer höflich behandelt wird - etwa, wenn manche sie "Schotter-Mizzi" nennen, in Anspielung auf das elterliche Kieswerk. Dabei nenne sie in ihrem Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis "niemand Mizzi", wie Fekter betont.
"Rehleinaugen" und die "Kieberei"
Im Parlament macht sich Fekter als Justizsprecherin einen Namen, und vertritt die ÖVP erfolgreich im Eurofighter-Untersuchungsausschuss - mit großer Energie. 2007 wird sie Volksanwältin, im Jahr darauf Innenministerin. Beim Fremdenrecht fördert sie selbst ihr hartes Image: mit Bemerkungen wie über "Rehleinaugen" im Fall Arigona Zogai. 2011 folgt Fekter auf Josef Pröll im Finanzministerium mit der Ankündigung: "Finance ist was anderes als die Kieberei."
"Shortly" in Brüssel
Doch Fettnäpfchen lauern weiter, etwa, als sie vorzeitig über den Eurorettungsschirm plaudert und über Nierensteine von Jean-Claude Juncker. Das englische Verb "to fekter" bedeutet in Brüssel bald so viel wie: "jemanden niederreden".
Manche Sager wirken humorvoll: "Die Zeit, die wir uns gegeben haben, ist shortly. Und auf ihre Frage, was das heißt, sage ich Ihnen: Shortly, without von delay."
Historische Fettnäpfe
Andere Aussagen ziehen Empörung nach sich: "Wir bauen gerade enorme Feindbilder in Europa auf - gegen die Banker, gegen die Reichen, gegen die Vermögenden. So etwas hatten wir schon einmal, damals war's dann verbrämt unter gegen die Juden, aber gemeint waren damals ähnliche Gruppierungen."
Dass die Betriebswirtin und Juristin der Politik nicht den Rücken kehren wird, war schon im November zu hören: Sie werde Parlamentarierin sein, sollte sie kein Regierungsamt bekleiden.