Kämpfe im Südsudan dauern an

Die Lage im Südsudan eskaliert. Regierungstruppen starten Angriffe in Rebellengebieten. Bei den seit mehr als einer Woche andauernden Unruhen und Kämpfen sind bereits hunderte Menschen getötet worden. Darunter sind auch zwei indische Blauhelme, die versuchten, Zivilisten zu schützen.

Abendjournal, 23.12.2013

Rebellen-Chef zeigt sich verhandlungsbereit

Furcht und Verzweiflung herrschen in der von den Rebellen eingenommenen Stadt Bor im Osten des Landes erzählt UNO-Hilfskoordinator Toby Lancer, der gerade per Hubschrauber mehrere Verletzte ins benachbarte Uganda transportiert hat. "Es gibt viele Plünderungen, Schüsse, Leichen und schwerbewaffnete Jugendbanden die unter Kontrolle gebracht werden müssen", sagte Lancer.

Soldaten der südsudanesische Regierung versuchen zwei von den Rebellen gehaltene Bundesstaaten zurück zu erobern. Der Anführer der Rebellen, Ex-Vizepräsident Riek Machar, zeigte sich verhandlungsbereit. Voraussetzung sei die Freilassung inhaftierter Weggefährten, so Machar.

Bürgerkrieg befürchtet

Hintergrund der Unruhen ist ein Machtkampf zwischen den zwei wichtigsten Volksgruppen des Südsudan. Präsident Salva Kiir gehört der Bevölkerungsmehrheit der Dinka an. Er hat im Juli seinen ehemaligen Stellvertreter Riek Machar von der Volksgruppe der Nuer entlassen. Es wird befürchtet, dass sich die Kämpfe zu einem Bürgerkrieg der Volksgruppen ausweiten.