Café Bosnigl

Roland Knie las Boshaftes, Satirisches und Parodistisches aus dem Kaffeehaus von Karl Kraus bis Alfred Polgar, von Anton Kuh bis Peter Hammerschlag.

Das Klischee vom Wiener Kaffeehausliteraten, der in gemütlichen Plüschsalons stundenlang Leitartikel oder amüsante Feuilletons plaudert, ist ungefähr so lebensecht wie der Peter Altenberg aus Pappmaché, der an einem dieser angeblichen Literaturorte immer noch die Touristen begrüßt.

Wenn es so etwas wie "Kaffeehausliteratur" je gegeben hat, dann war es jene, die, in geistigen Notzeiten die beschränkte, gleichsam geheime Öffentlichkeit der Kaffeehäuser als Resonanzboden für Subversives gebraucht hat, als ideelle Rückendeckung für Angriffslust und Satire, von der Polemik bis zur Parodie.

Das berühmte Wort von Alfred Polgar, wonach das Kaffeehaus der ideale Ort für Leute sei, die "allein sein möchten, aber dazu Gesellschaft brauchen", beschreibt sehr präzise das existenzielle Dilemma des "Kaffeehausliteraten" – und damit die zugehörige aggressive Spannung.

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Café Bosnigl
Montag, 10. Februar 2014
19:30 Uhr
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