"Woche des Zorns" in Ägypten

Seit der Einstufung der Muslimbruderschaft als Terrororganisation sind bis jetzt 150 Islamisten festgenommen worden. Für heute Abend hat die Bruderschaft zum Auftakt einer "Woche des Zorns" große Demonstrationen angekündigt. Die Sicherheitskräfte formieren sich bereits.

Abendjournal, 27.12.2013

Polizei ist vorbereitet

Schon vor den angekündigten großen Demonstrationen kommt es vereinzelt zu Krawallen in Kairo, aber auch in anderen ägyptischen Städten. Es gibt auch Tote. Anhänger der Müslimbruderschaft werfen Steine. Die Polizei reagiert mit Tränengas. Sie ist schon vorbereitet auf ihren bevorstehenden Einsatz.

Die wichtigsten Straßen und Plätze sind abgesperrt. Gleich nach den Freitagsgebeten haben gepanzerte Fahrzeuge überall in Kairo Stellung bezogen. Dabei weiß man derzeit noch nicht einmal, ob es tatsächlich zu den großen Kundgebungen der Islamisten kommen wird. Angesichts der drohenden verschärften Strafen werden es sich viele Anhänger der Muslimbrüder möglicherweise dreimal überlegen, an den Protesten teilzunehmen.

Denn nach der Einstufung der Muslimbruderschaft als Terrororganisation muss jeder Ägypter, der die Islamisten in irgendeiner Form unterstützt, ab sofort mit Haftstrafen bis zu fünf Jahren rechnen.

Strenge Terrorismus-Bestimmungen

Unter die Terrorismus-Bestimmungen des Strafgesetzbuches fällt auch die Teilnahme an Demonstrationen der Islamisten. Ebenso verboten ist das Verteilen von Flugblättern. Das haben 14 Anhänger der Bruderschaft schon heute Früh erfahren müssen. Sie sind gleich der ersten Verhaftungswelle zum Opfer gefallen. Führern der Muslimbruderschaft droht sogar die Todesstrafe.