"Kontaktloses Bezahlen" wird wenig genutzt
Bezahlen an der Kassa wird noch einfacher und schneller. Rund drei Millionen Karten mit der Möglichkeit zum kontaktlosen Bezahlen sind derzeit in Umlauf. Die meisten Kunden nutzen die neue Methode aber noch nicht.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 07.01.2014
Neubauer: nur Vorteile
Bargeldloses Bezahlen gibt es schon länger. Jetzt stehen man technologisch vor dem nächsten großen Schritt, ist Peter Neubauer, Geschäftsführer von paylife, Österreichs größtem Kartenausstatter, überzeugt: "Ursprünglich hat es einmal die Scheckkarte gegeben, dann kam ein Magnetstreifen drauf, damit konnte man beim Bankomaten Bargeld beheben, dann kam der Chip drauf mit Zusatzfunktionen. Und das kontaktlose Bezahlen ist, wenn Sie so wollen, der nächste große Schritt, weil das Bezahlen dadurch bequemer wird für die Kunden." Noch bezahlen die meisten Menschen Beträge unter 20 Euro bar. Das wird sich laut Neubauer rasch ändern, vor allem weil der Handel darauf dränge: "Der Handel hat es natürlich gerne, weil niemand wartet gern an der Kassa, kein Konsument und für die Kassiererinnen ist es auch einfacher, zu kassieren. Also ich sehe dafür nur Vorteile."
Neubauer: Kein Problemfall bekannt
Paylife hat im Vorjahr rund eine Million Transaktionen von kontaktlosem Bezahlen abgewickelt, also dem Bezahlen durch bloßes Hinhalten einer Karte. Das sei so sicher wie andere Zahlungsmöglichkeiten auch, sagt Neubauer: "Mir ist kein einziger Fall nach einer Million Transaktionen, die wir abgewickelt haben im vorigen Jahr - und wir rechnen mit weiteren substanziellen Steigerungen - mir ist kein einziger Fall bekannt, bei dem ein Kunde ein Problem gehabt hätte oder reklamiert hätte." Insgesamt sind derzeit rund drei Millionen Karten im Umlauf, die kontaktloses Bezahlen ermöglichen.
Kontaktloses Zahlen noch wenig genutzt
Genutzt wird das aber noch nicht sehr, sagt die Sprecherin des Handelsunternehmens Spar, Nicole Berkmann: "Das Thema ist auch, dass das einfach - wie alle neuen Technologien - erst eine Anlaufphase braucht, bis das wirklich in der Bevölkerung durch ist, dass man das jetzt so machen kann, dass man so bezahlen kann, dass es auch okay ist, dass es auch sicher ist, das braucht einfach eine gewisse Anlaufphase." Noch sind auch nicht alle Geschäfte in Österreich dafür ausgerüstet. Sie werden jetzt schön langsam mit entsprechenden Terminals ausgestattet. Bei Spar kann man bereits österreichweit so bezahlen, angenommen wird es aber nicht sehr: "Die Zahlvorgänge sind noch unter 1 Prozent, die das nutzen, aber wir rechnen schon damit, dass die Zahlvorgänge steigen werden in den nächsten Zeit."
Kann Konkurrenz-Nachteil werden
Grundsätzlich sei es aber egal, wie die Kunden bezahlten, sagt Berkmann. Auch Banken und Geschäfte hätten keinen speziellen Vorteil, sagt Neubauer. Aber, "nachdem das kontaktlose Bezahlen jetzt flächendeckend von allen Banken eingeführt wird, würde ich sagen, es ist nicht unbedingt ein Konkurrenz-Vorteil, wenn ich es habe, aber es kann sich zu einem Nachteil entwickeln, wenn ich es nicht habe." Vor allem jüngere Menschen seien mit moderner Technik aufgewachsen. Sie verliert eine Bank laut Neubauer ohne Innovationen schnell als Kunden.