Neuer Hypo-Chef Picker tritt Amt an

Die notverstaatlichte Hypo Alpe Adria International startet mit einem neuen Vorstandsvorsitzenden ins neue Jahr. Kurz vor Weihnachten hat der Aufsichtsrat Alexander Picker zum Nachfolger von Gottwald Kranebitter ernannt. Kranebitter hatte nach Differenzen mit dem Eigentümer, der Republik, seinen Rückzug bekannt gegeben. An seinem ersten Arbeitstag in der Hypo Zentrale in Klagenfurt wollte Picker noch keine Stellungnahme abgeben.

Mittagsjournal, 7.1.2014

Schwerpunkte: Italien und Slowenien

Konzentrieren muss sich Alexander Picker auf zwei Regionen: Erstens Italien. Schadenersatzzahlungen wegen überhöhter Leasingraten machen es hier noch schwerer einen Käufer zu finden. Die zweite Region ist das ehemalige Jugoslawien. In seinem ersten Jahr bei der Hypo hat Picker in Slowenien fragwürdige Geschäfte aufgearbeitet. Danach hat der Jurist und Slawist den Vorstandsposten in Bosnien/Herzegowina übernommen. Als Vorstandschef der Hypo muss er für die insgesamt fünf Töchter sowie zig Beteiligungen im Süden Käufer finden.

Bad Bank für Hypo?

Das radikale Verkleinern der Hypo ist die zentrale Aufgabe des neuen Vorstandsvorsitzenden. Alexander Picker, der viel Erfahrung in Osteuropa gesammelt hat, sollte dabei einen Spagat schaffen: Sich von möglichst vielen Teilen der Bank trennen und gleichzeitig den Steuerzahler möglichst wenig belasten. Bisher hat die Hypo den Staat mehr als 3,5 Milliarden Euro gekostet. Hinzu kommen Haftungen in zweistelliger Milliardenhöhe, die vor allem das Land Kärnten treffen.

Zu klären ist ebenso, ob die Hypo Alpe Adria eine Abwicklungseinheit, eine so genannte Bad Bank, bekommt. Die Entscheidung wird Picker mit dem Aufsichtsrat sowie Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) besprechen. Termine und Zeitpläne sind nicht bekannt. Interview wollte Picker bis zur Stunde keines geben. Nach seiner Bestellung vor gut zwei Wochen hat er schriftlich mitgeteilt, er sei sich der Bedeutung der Aufgabe für die Bank, die Eigentümerin Republik, die Mitarbeiter und Kunden bewusst.