Sotschi wird zur Festung
In genau einem Monat werden im russischen Sotschi die Olympischen Winterspiele eröffnet. Seit heute ist die Stadt eine Festung, die wohl schärfsten Sicherheitsmaßnahmen in der olympischen Geschichte sind in Kraft. Die beispiellosen Maßnahmen sind von langer Hand geplant, weil Sotschi in der Nähe der Unruheregion Nordkaukasus liegt.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 07.01.2014
Polizisten, Soldaten, Kriegsschiffe und Raketen
Sotschi, normalerweise ein beschaulicher Urlaubsort am Schwarzen Meer, gleicht einer Stadt im Belagerungszustand. Mehr als 30.000 Polizisten und Soldaten wurden stationiert, dazu kommen mehr als 20.000 Einsatzkräfte des Katastrophenschutzministeriums. Alle Einheiten sind in höchster Alarmbereitschaft, verkündet Katastrophenschutzminister Putschkow. Sotschi ist außerdem für Fahrzeuge gesperrt, die nicht in der Stadt angemeldet sind oder über eine Sondergenehmigung verfügen. Um die Sicherheit auch vom Wasser und der Luft aus zu gewährleisten, kreuzen Kriegsschiffe vor der Küste und es wurden modernste Boden-Luft-Raketen stationiert. Zudem verfolgen Überwachungssatelliten jede verdächtige Bewegung.
Internet und Telefon werden überwacht
Die totale Überwachung schließt auch Sportler und Besucher mit ein. Der russische Geheimdienst wird laut Experten sämtliche Internet- und Telefonkontakte während der Spiele aufzeichnen. Selbst die russische Post arbeitet ab heute unter strengem Sicherheits-Regime: Pakete mit Empfängeradresse in der Region um Sotschi werden nur noch in geöffnetem Zustand entgegen genommen.
Keine Spur zu Attentätern von Wolgograd
Russlands Präsident Putin hat der Welt sichere und erfreuliche Spiele zugesagt. Ein Versprechen, dass er nach den kürzlichen Terroranschlägen mit 34 Toten erst recht halten will. Ende Dezember verübten zwei Selbstmordattentäter Bombenanschläge im südrussischen Wolgograd. Noch gibt es, offiziell zumindest, keine heiße Spur. Die Behörden vermuten aber islamistische Rebellen aus dem Nordkaukasus hinter den Bluttaten.