Russland: Verhaftungswelle nach Anschlägen

Nach den beiden Terroranschlägen mit 34 Todesopfern im südrussischen Wolgograd suchen die Behörden weiter fieberhaft nach den Drahtziehern. Bei Razzien in öffentlichen und privaten Gebäuden wurden mehrere Hundert Personen festgenommen. Eine heiße Spur gibt es jedoch nicht.

Abendjournal, 2.1.2014

Keine heiße Spur

Wenige Tage nach den Anschlägen in Wolgograd bleibt die Lage angespannt. Mehrere Tausend Polizisten durchkämmen mit Spürhunden die ganze Region. Nach Angaben des russischen Innenministeriums wurden bisher 6000 Objekte durchsucht, darunter Bahnhöfe und Privathäuser. 700 Personen wurden festgenommen, die meisten wegen Verwaltungsvergehen. Allerdings sind laut Behördenangaben auch 12 Verbrecher unter den Festgenommenen.

Eine heiße Spur zu den Drahtziehern der Anschläge von Ende Dezember gibt es, offiziell zumindest, jedoch noch nicht. Allerdings vermuten die Behörden islamistische Rebellen aus dem Nordkaukasus hinter den Anschlägen. Die Nachrichtenagentur Interfax zitiert anonyme Quellen in den Sicherheitsbehörden, wonach die beiden Selbstmordattentäter die Anschläge nicht in Wolgograd vorbereitet hatten, sondern erst kurz zuvor aus dem Nordkaukasus an den Tatort gereist seien.

Im Sommer hatte der tschetschenische Rebellenführer Doku Umarow dazu aufgerufen, die Olympischen Spiele in Sotschi mit aller Gewalt zu stören. Präsident Putin kündigte an, die Hintermänner der Bluttaten auszulöschen und verspricht sichere und erfreuliche Spiele in Sotschi. Unterdessen geht der Kampf der russischen Sicherheitsbehörden gegen islamistische Rebellen weiter- erst heute wurden bei einer Anti-Terror-Aktion in der dagestanischen Stadt Chasawjurt zwei mutmaßliche Untergrundkämpfer getötet.