Russland: Terrorangst zum Jahreswechsel

In Russland steht der bevorstehende Jahreswechsel ganz im Zeichen der Terroranschläge der vergangenen Tage in Wolgograd. In der südrussischen Stadt wurden bei zwei Terroranschlägen mehr als dreißig Menschen getötet. Die Behörden gehen davon aus, dass islamistische Rebellen aus dem Nordkaukasus hinter den Anschlägen stehen. Viele Feierlichkeiten wurden abgesagt, die Sicherheitsvorkehrungen im ganzen Land verschärft.

Mittagsjournal, 31.12.2013

Aus Russland berichtet

87 Personen vorübergehend festgenommen

Die ersten Opfer der Anschläge in Wolgograd werden heute zu Grabe getragen. Viele Silvesterfeierlichkeiten, unter anderem ein großes Feuerwerk in St. Petersburg, wurden abgesagt. Silvester, das wichtigste russische Familienfest, steht im Zeichen der Trauer.

Die Angst vor neuen Anschlägen ist groß, mehr als 5.000 Polizisten patrouillieren in Wolgograd. Dutzende Personen seien vorübergehend festgenommen worden, teilte das russische Innenministerium mit: "Wir haben 87 Personen zur näheren Überprüfung auf die Polizeistationen mitgenommen. Sie hatten Widerstand gegen die Polizeigewalt geleistet und keine Erlaubnis für die Waffen, die sie bei sich trugen." Auch in anderen russischen Großstädten wurden die Sicherheitsvorkehrungen an öffentlichen Plätzen verschärft.

Behörden: Spiele in Sotschi sicher

Noch bekannte sich niemand zu den Anschlägen am Wolgograder Bahnhof und in einem Bus, doch die russische Regierung vermutet islamistische Rebellen aus dem Nordkaukasus als Drahtzieher.

Im Sommer hatte der Rebellenführer Doku Umarow dazu aufgerufen, die Olympischen Spiele in Sotschi im Februar mit aller Gewalt zu verhindern. Einen Anschlag im streng überwachten Sotschi selbst halten Experten für wenig wahrscheinlich. Dennoch haben die USA Russland angeboten, bei der Gewährleistung der Sicherheit während der Spiele zu helfen. Die russischen Behörden jedoch betonen unermüdlich, dass die Spiele sicher seien.

Mit Spannung wird erwartet, ob Präsident Putin sich in seiner Neujahrsansprache, die um Mitternacht im Fernsehen ausgestrahlt wird, zu den Anschlägen äußern wird. Bisher nahm er öffentlich nicht dazu Stellung.