Warmer Winter: Bauern hoffen auf Kälte

Weiter kein Schnee in Sicht, in den Schigebieten hofft man wenigstens auf Temperaturen, bei denen man die Schneekanonen anwerfen kann. Und das warme Wetter macht auch den Bauern sorgen. Grünland und Wintergetreide sind schon angebaut, vereinzelt blühen sogar schon Obstbäume wie Kirschen oder Zwetschken. Wenn es weiter so mild bleibt, und dann spät doch noch kalt wird, könnten der späte Frost und Schädlinge zu einem Problem werden. Noch will man sich in der Landwirtschaft und in den Schigebieten die Zuversicht nicht ganz nehmen lassen.

Getreideähre

(c) Pleul, DPA

Mittagsjournal, 9.1.2014

Bauern hoffen auf kältere Phase

Die Tage sind noch kurz, der Winter hat gerade erst angefangen - daher gibt es noch Hoffnung für die Bauern, sagt Günther Rohrer von der Landwirtschaftskammer Österreich: die Bauern seien derzeit noch nicht alarmiert. Nur wenn das Wetter anhalte, dann wäre es schlecht.

Die nächste kritische Phase kommt gegen Ende Februar, sagt Ferdinand Lembacher, Pflanzenbaudirektor bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich: wenn die Pflanzen schon ansetzen zum Wachsen und dann kommt eine Kältewelle, dann könne es zu Frostschäden kommen bei der Ackerkultur und beim Obstbau.

Auch bei den Obstbauern bezeichnet man die höheren Temperaturen als vorerst nicht allzu beunruhigend, sagt Rupert Gsöls vom Bundesobstbauverband: bei Kirschen, Zwetschgen und Birnen gebe es schon Antriebe, aber derzeit gebe es noch Entwarnung. Schlecht sei es jedoch, wenn im Februar eine Kältewelle kommt. Seine Zusammenfassung für die Situation: es sei noch nichts passiert. Man hoffe, dass es kälter wird.

Tourismus hat schon Einbußen

Im Tourismus wird die heurige Wintersaison allerdings immer mehr zu einer zu einer Zitterpartie: man habe ein Problem, gibt Tourismusobmann Hans Schenner zu. Für den Jänner erwarten die Touristiker ein Umsatz-Minus von bis zu 5 Prozent. Und zwar vor allem in niedriger gelegenen Skigebieten: Denn dort ist die Beschneiung schwierig und die Tagesgäste bleiben aus.

Für die Semesterferien hofft die Branche aber wieder auf mehr Gäste - und vor allem auf Neuschnee.