"The King Arthur Seance"

Wenn in ferner Zukunft die Meere verseucht sind, die Atmosphäre kontaminiert ist und die letzten verbliebenen Menschen unter der Erde ihr Dasein fristen müssen - dann sind jene apokalyptischen Visionen wahr geworden, die sich der Komponist, Autor und Ö1 Moderator Helmut Jasbar erdacht hat.

Jasbar hat Henry Purcells Oper "King Arthur" hergenommen und aus dem barocken Material eine neue Oper geschrieben, die heute Abend im Theater an der Wien konzertant uraufgeführt wird. "The King Arthur Seance" heißt das Werk. Zwischen den neu komponierten Musikstücken für Solisten, Chor und Orchester erzählt Schauspieler Karl Markovics eine düstere, post-apokalyptische Geschichte, die aber doch ein hoffnungsfrohes Ende hat.

Alles ist dahin: Im Jahr 2175 haben die Menschen ihren Lebensraum endgültig zerstört. Die Erdoberfläche ist eine Todeszone, alles Leben ist vernichtet, nur eine Handvoll Menschen existiert noch unter der Erde, versorgt von sogenannten "Heiligen Maschinen". Helmut Jasbar entwirft in seiner Oper "The King Arthur Seance" ein düsteres Zukunftsszenario.

Karl Markovics liest aus dem Tagebuch einer Vierzehnjährigen, die in der postapokalyptischen Gemeinschaft zur Stadtschreiberin ernannt worden ist. Das Wissen um Natur und Kultur ist verlorengegangen, alles Digitale ist verschwunden. Nur der Fund einer zerkratzten Schallplatte von Henry Purcells "King Arthur" gibt den Menschen eine Ahnung von der Komplexität früheren Lebens. Für Markovics ein philosophisches Gedankenexperiment.

Die Idee zu einer musikalischen Rekonstruktion von Purcells "King Arthur" kam von Heinz Ferlesch, dem musikalischen Leiter der Produktion. Komponist und Autor Helmut Jasbar reagierte zunächst skeptisch. Zu abgeschlossen schien ihm das Barockwerk und seine auf der Artus-Sage basierende Handlung. Bis ihm eines Nachts die Idee kam, alles in die Zukunft zu verlegen.

Immerhin gibt es in "The King Arthur Seance" am Ende Hoffnung. Die alte Musik auf einer zerkratzten Schallplatte weckt zwar Ängste und Sehnsüchte, aber auch Trost und Kraft. Ein Hohelied auf alles, was schützenswert und noch nicht unwiederbringlich verloren ist.

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