Neue NoVA: Zweifel an der Wirkung

Teil des Steuerpakets der Regierung ist auch eine Neuregelung der Normverbrauchsabgabe (NoVA), die dann fällig wird, wenn ein Auto zum ersten Mal in Österreich zugelassen wird. Die Regierung will die Menschen damit zum Kauf sparsamerer Autos bewegen. Doch der Fahrzeughandel darin nur eine Geldbeschaffungsaktion.

Mittagsjournal, 12.2.2014

Ruf nach "Deckel"

Ziel der Regierung ist es, Spritfresser teurer und sparsame Autos attraktiver zu machen. Erreicht werden soll das durch neue Regeln bei der motorbezogenen Versicherungssteuer und der Normverbrauchsabgabe NoVA. Der Obmann des Fahrzeughandels Burkard Ernst will diesen Lenkungseffekt nicht erkennen. "Das ist eine wirkliche Geldbeschaffungsaktion", sagt der Obmann.

In Österreich seien die Autopreise bereits jetzt im Europavergleich am höchsten, meint Ernst und fordert, dass es eine Obergrenze bei der NoVA geben müsse. Außerdem wehrt sich der Fahrzeughandel gegen höhere Abgaben für Dieselautos und fordert außerdem einen "Deckel" in der Höhe von 32 Prozent bei der NoVA: "Das ist doppelt so viel wie wir jetzt als Maximallösung haben."

Kassenschlager profitieren

Basis der NoVA-Berechnung soll künftig nur der CO2-Ausstoß des Fahrzeugs sein. Das würde fast drei Viertel aller Fahrzeugtypen teurer machen, hat der Auto-Dienstleister Eurotax ausgerechnet. Eine Berechnung, die man beim Verkehrsclub Österreich (VCÖ) so nicht gelten lassen will. VCÖ-Sprecher Markus Gansterer: "Zu unterscheiden ist: Was bietet der Autohandel an, und was wird dann tatsächlich verkauft. Von den 8.000 Modelltypen, die es anscheinend gibt, werden 2.100 laut Eurotax tatsächlich günstiger. Und unter diesen 2.100 sind besonders viele verkaufsstarke Modelle. Das heißt: Die Fahrzeuge, die die Menschen tatsächlich anschaffen, werden in einem sehr hohen Anteil von der neuen NoVA profitieren."

Auf Erdgas-Bonus "vergessen"?

Nicht profitieren werden Käufer von Erdgas-Autos, denn der NoVA-Bonus von bis zu 500 Euro für diese Fahrzeuge wird mit Jahresende auslaufen. Das sei "vergessen worden" und ein Irrtum, der korrigiert werden sollte, meint Marc Hall, Obmann des Fachverbandes der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen. Denn genau dieser Bonus sei der beste Lenkungseffekt. Das zeige sich darin , dass die Zahl der Erdgas-Autos in Österreich sich durch den Bonus auf 800 Neuzulassungen im Jahr verdoppelt hat. Die so entgangene Steuer von maximal 400.000 Euro jährlich sei zu verschmerzen, meint Hall, und hofft doch noch auf eine Verlängerung des NoVA-Bonus für Erdgas-Autos.

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