"Belgien geht völlig falschen Weg"
Unheilbar todkranke Menschen wollen den Zeitpunkt ihres Todes nur ganz selten selbst bestimmen, sagt der Palliativmediziner Dietmar Weixler. Vielmehr wollten sie möglichst gut und einfühlsam bis zum Ende betreut werden. Sollte der Todeswunsch auftauchen, dann meist nur vorübergehend, so Weixler, der "Tötung auf Verlangen" vehement ablehnt.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 14.2.2014
Dietmar Weixler, Palliativmediziner am Landesklinikum Horn (NÖ) im Gespräch mit Andrea Maiwald
"Völlig falscher Weg"
Der Staat habe auf gesetzlichem Wege dafür Sorge zu tragen, dass das Leben geschützt wird. Insoferne haben wir alle die Verantwortung dafür, dass Rahmenbedingungen herrschen, die nicht zum Nachteil für Menschen werden, die ausgeliefert sind an Nützlichkeitsvorstellungen von Privilegierten, betont Weixler. Sterbehilfe lehnt er unbedingt ab und hat dafür die Bezeichnung "Tötung auf Verlangen", denn das Wort "Hilfe" sein ein unklarer und schwammiger Begriff. Belgien gehe jedenfalls einen völlig falschen Weg mit einer sehr ungünstigen Signalwirkung auf Europa. Stattdessen brauche es in Österreich viel mehr Palliativzentren, derzeit sei der Bedarf nur zu 50 Prozent gedeckt, so Weixler.
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