Indischer Korruptionsbekämpfer gibt nicht auf
Arwind Kejrival, der Chef der "Partei des kleinen Mannes, ist der neue Politstar Indiens. Er hat es aus dem Stand an die Spitze der indischen Hauptstadt New Delhi geschafft: Ein-Anti-Korruptionskämpfer, der gegen die Untätigkeit der Polizei gegen Massenvergewaltigungen demonstriert hat. Nach nur wenigen Monaten im Amt trat er zurück, weil er an den etablierten Parteien scheiterte. Aber er wird wieder kommen - landesweit.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 17.02.2014
Hoffnungsträger für die Menschen
Kejriwal ist Chef und treibende Kraft der Antikorruptionspartei Aam Aadmi Party (AAP). Sie hat bei der Wahl im Dezember in der Hauptstadt Neu Delhi völlig überraschend 28 der 70 Sitze erhalten. Die erst ein Jahr alte Partei rechnet sich auch gute Chancen bei der landesweiten Parlamentswahl im April und Mai aus. Sie verkörpert einen Politikwechsel und gilt als großer Hoffnungsträger der bislang Politikverdrossenen.
Für viele Menschen in Indien ist Kejriwal ein Held, vielleicht sogar so etwas wie ein politischer Erlöser. "Er spricht nicht wie ein Politiker, er spricht wie ein normaler Mensch", sagen sie.
Rückschlag für AAP
Zuletzt hat die Partei allerdings einen schweren Rückschlag erlitten. Nur wenige Wochen nach ihrer Wahl ist die Regierung des Stadtstaates Delhi vergangenen Freitag geschlossen zurückgetreten. Zuvor hatten die Abgeordneten der Kongresspartei, die Arvind Kejriwals Regierung bisher unterstützten, ihm bei einem umstrittenen Gesetzesvorhaben die Gefolgschaft verweigert.
Viele Inder hoffen, dass mit der AAP die Alltagsprobleme des normalen Mannes angegangen werden. Sie wollen nicht mehr korrupte Polizisten bestechen, unter Behördenwillkür leiden und sich von einer abgehobenen Politikerklasse regieren lassen. Die AAP hat nach eigenen Angaben schon mehr als zehn Millionen Mitglieder. (APA, Red.)