Fiedler: Hohe Haftungen auch in anderen Ländern

Die anderen Bundesländer sollten sich an der Bewältigung des Hypo-Alpe-Adria-Desasters beteiligen, meint der ehemalige Rechnungshof-Präsident Franz Fiedler im Ö1-Morgenjournal-Gespräch. Auch andere Bundesländer hätten hohe Haftungen, so Fiedler, der dringenden Handlungsbedarf sieht.

Morgenjournal, 19.2..2014

Ex-RH-Präsident Franz Fiedler im Gespräch mit Hubert Arnim-Ellissen

"Potenzielle Gefahr"

Viele Bundesländer, nicht nur Kärnten, seien Haftungen eingegangen, die ein Mehrfaches ihrer Länderbudgets überschreiten. Darin stecke "eine potenzielle Gefährdung", die in der Vergangenheit vielfach unterschätzt worden sei. Fiedler rät, rasch zu handeln, damit ein Fall wie die Hypo Alpe-Adria nicht auch bei anderen Bundesländern entstehen kann.

Durch eine Länderbeteiligung am Hypo-Debakel verringere sich die Belastung der Steuerzahler nicht, aber sie teile sich unter den Gebietskörperschaften auf, und die könnten damit aufzeigen, dass sie eine Solidargemeinschaft mit Bund und Kärnten bilden, so Fiedler.

Für U-Ausschuss

Ein Untersuchungsausschuss könnte die Verantwortlichen festmachen und endlich eine klare Chronologie des Ablaufs des Desasters aufzeigen, meint Fiedler. Darüber hinaus könnte ein U-Ausschuss auch klären, wer strafrechtlich belangt werden könne.

Fiedler zweifelt an der Angabe des amtierenden Hypo-Chefs Picker, dass sich der Verlust auf vier Milliarden Euro beschränken wird. Das sei eine sehr optimistische Annahme, es werde aus seiner Sicht wesentlich mehr sein, und er hoffe, dass es ein einstelliger Milliardenbetrag bleibe, so Fiedler.