Bibelkommentar zu Matthäus 5, 38 - 48

Die Bergpredigt Jesu ist eine Zumutung. Wenn ich gut bekannte Bibelstellen höre oder lese, wirken sie oft harmlos, so dass man gerne darüber hinweg geht. Aber nimmt man sich ein wenig Zeit, wird erst die wahre Sprengkraft deutlich.

In dieser Stelle aus dem Evangelium legt Jesus zwei alttestamentliche Gebote vor und interpretiert sie neu. Seine Zuhörer waren wohl hauptsächlich Juden, die es mit ihrem Glauben ernst meinten, - so wie Jesus selbst und so wie Matthäus, der Autor des Textes. Sie alle kannten die Gebote und bemühten sich, sie gewissenhaft zu befolgen. Jesus sagt: Das ist gut so. Die Gebote sollen befolgt werden. Nicht ein Jota davon soll vergehen, sagt er. Aber das ist noch nicht alles. Wer Jesus nachfolgt, muss zu viel mehr bereit sein.

Auge für Auge, Zahn für Zahn – das Vergeltungsrecht soll die Gewalt begrenzen. Wenn mir jemand etwas angetan hat, dann soll nicht maßlose Rache einen noch viel größeren Schaden verursachen. Strafe und Vergeltung dürfen nicht über das hinausgehen, was schon geschehen ist. Für Jesus ist das aber zu wenig. Er spricht von einem Gewaltverzicht: Lass dich schlagen! Gib freiwillig, was der Räuber verlangt! Geh mit dem Entführer mit! Das klingt nach einer unerfüllbaren Forderung und auch etwas unvernünftig. Muss ich nicht dem Bösen entschieden widersprechen, damit es sich nicht ausbreitet? Und freilich gebe ich gerne, aber ich muss doch dabei auch auf mich achten. Verlangt Jesus da nicht zu viel?

Das zweite Wort ist heute aktueller denn je. Freilich soll ich die Nächsten lieben, das versteht sich eigentlich von selbst. Ja, das Alte Testament hat auch eine weite Vorstellung davon, wer die Nächsten sind. Da gehören auch die Armen dazu und die Fremden. Vom Hass gegen die Feinde ist im Gebot nicht ausdrücklich die Rede, aber so hat man es verstanden. Ich weiß, wer zu mir gehört, um wen ich mich zu kümmern habe, und wer nicht. Jesus aber hebt das völlig auf und verlangt etwas sehr Schweres, nämlich die Feinde zu lieben. Der Gedanke der Feindesliebe ist im Judentum auch präsent, aber gerade in einer bedrängten Situation ist das eine sehr große Forderung. Seine Freunde lieben kann jeder, aber Christen sollen alle Menschen lieben, auch und besonders die Feinde. Wer soll das können?, fragt man sich unwillkürlich.

All diese Weisungen fasst Jesus in dem Auftrag zusammen, vollkommen zu sein, wie Gott, unser himmlischer Vater, selbst vollkommen ist. Nur so kann man Sohn oder Tochter Gottes werden, wie er selbst Sohn Gottes ist. Werden wie Jesus, darauf kommt es an. Das ist zugleich die Zumutung, denn von der Vollkommenheit bin ich selbst meilenweit entfernt, wie vermutlich fast alle Menschen. Aber vielleicht meint Jesus es anders. Wer eine Christin, ein Christ sein will, soll sich nicht damit zufrieden geben, ein paar Regeln so recht und schlecht zu befolgen. Jesus, so wie ich ihn verstehe, verlangt, dass ich mich um das Besondere bemühe, nicht beim Selbstverständlichen stehen bleibe, sondern nach vorne schaue. Wer so handelt, ist auf dem Weg zur Vollkommenheit und damit auf dem Weg Jesu.

In dieser Stelle aus dem Evangelium legt Jesus zwei alttestamentliche Gebote vor und interpretiert sie neu. Seine Zuhörer waren wohl hauptsächlich Juden, die es mit ihrem Glauben ernst meinten, - so wie Jesus selbst und so wie Matthäus, der Autor des Textes. Sie alle kannten die Gebote und bemühten sich, sie gewissenhaft zu befolgen. Jesus sagt: Das ist gut so. Die Gebote sollen befolgt werden. Nicht ein Jota davon soll vergehen, sagt er. Aber das ist noch nicht alles. Wer Jesus nachfolgt, muss zu viel mehr bereit sein.

Auge für Auge, Zahn für Zahn – das Vergeltungsrecht soll die Gewalt begrenzen. Wenn mir jemand etwas angetan hat, dann soll nicht maßlose Rache einen noch viel größeren Schaden verursachen. Strafe und Vergeltung dürfen nicht über das hinausgehen, was schon geschehen ist. Für Jesus ist das aber zu wenig. Er spricht von einem Gewaltverzicht: Lass dich schlagen! Gib freiwillig, was der Räuber verlangt! Geh mit dem Entführer mit! Das klingt nach einer unerfüllbaren Forderung und auch etwas unvernünftig. Muss ich nicht dem Bösen entschieden widersprechen, damit es sich nicht ausbreitet? Und freilich gebe ich gerne, aber ich muss doch dabei auch auf mich achten. Verlangt Jesus da nicht zu viel?

Das zweite Wort ist heute aktueller denn je. Freilich soll ich die Nächsten lieben, das versteht sich eigentlich von selbst. Ja, das Alte Testament hat auch eine weite Vorstellung davon, wer die Nächsten sind. Da gehören auch die Armen dazu und die Fremden. Vom Hass gegen die Feinde ist im Gebot nicht ausdrücklich die Rede, aber so hat man es verstanden. Ich weiß, wer zu mir gehört, um wen ich mich zu kümmern habe, und wer nicht. Jesus aber hebt das völlig auf und verlangt etwas sehr Schweres, nämlich die Feinde zu lieben. Der Gedanke der Feindesliebe ist im Judentum auch präsent, aber gerade in einer bedrängten Situation ist das eine sehr große Forderung. Seine Freunde lieben kann jeder, aber Christen sollen alle Menschen lieben, auch und besonders die Feinde. Wer soll das können?, fragt man sich unwillkürlich.

All diese Weisungen fasst Jesus in dem Auftrag zusammen, vollkommen zu sein, wie Gott, unser himmlischer Vater, selbst vollkommen ist. Nur so kann man Sohn oder Tochter Gottes werden, wie er selbst Sohn Gottes ist. Werden wie Jesus, darauf kommt es an. Das ist zugleich die Zumutung, denn von der Vollkommenheit bin ich selbst meilenweit entfernt, wie vermutlich fast alle Menschen. Aber vielleicht meint Jesus es anders. Wer eine Christin, ein Christ sein will, soll sich nicht damit zufrieden geben, ein paar Regeln so recht und schlecht zu befolgen. Jesus, so wie ich ihn verstehe, verlangt, dass ich mich um das Besondere bemühe, nicht beim Selbstverständlichen stehen bleibe, sondern nach vorne schaue. Wer so handelt, ist auf dem Weg zur Vollkommenheit und damit auf dem Weg Jesu.