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"Mara" im Tiroler Landestheater

Josef Netzers romantische Oper "Mara" wurde 1841 erfolgreich in Wien uraufgeführt, war dann in Prag, Berlin, Leipzig und anderen deutschen Städten zu sehen – und geriet schließlich für lange Zeit in Vergessenheit.

Susann Hagel (Mara, eine junge Zigeunerin)

(c) Rupert Larl

Im Zuge seiner Spurensuche nach musikalischen Raritäten stieß Johannes Reitmeier mehrfach auf "Mara", ohne Genaueres über ihren Verbleib in Erfahrung bringen zu können. Nach weiteren Nachforschungen wurde eine autografe Partitur des Werkes im Tiroler Landesmuseum entdeckt.

Unstandesgemäße Liebe

Die Oper handelt von einer unglücklichen Liebe mit tragischem Ausgang, denn die Protagonist/innen kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten: Mara ist als Angehörige eines fahrenden Volkes Außenseiterin, Manuel stammt aus adeligem Haus und gehört zur Elite. Die beiden sind gefangen in den gesellschaftlichen Konventionen ihres Umfelds und auch ihre Liebe zueinander kann nicht verhindern, dass sie an deren Unerbittlichkeit scheitern.

Inspiriert von Franz Grillparzer

Der gebürtige Tiroler Josef Netzer war besonders als Symphoniker und Komponist von Kammermusikwerken und Kunstliedern anerkannt. Er komponierte u. a. vier Opern, vier Symphonien, ein Solokonzert, zwei Ouvertüren, einen Prolog, vier Streichquartette, Kammermusik und geistliche Werke. Seine berufliche Laufbahn führte ihn von Wien als Kapellmeister nach Leipzig, nach Mainz und wieder nach Wien an das Theater an der Wien. Ab 1853 war Netzer bis zu seinem Tod in Graz tätig und wirkte als Kapellmeister am Städtischen Theater sowie des Musikvereins der Steiermark.

Das Libretto zu "Mara" schrieb Otto Prechtler, der nicht nur der Nachfolger von Franz Grillparzer als Archivdirektor des Finanzministeriums in Wien war, sondern auch in seinem literarischen Schaffen von diesem beeinflusst wurde.

Service

Ö1 Club-Mitglieder bekommen im Tiroler Landestheater ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).

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