Interview mit Claudia Cardinale
Im Film "Der stille Berg" des österreichischen Regisseurs Ernst Gossner spielt sie nur eine kleine Rolle, und trotzdem war sie bei der Premiere in Wien der große Star: die italienische Filmdiva Claudia Cardinale.
26. April 2017, 13:56

Benno Feichter beim Interview mit Claudio Cardinale
(c) Feichter, ORF
Kulturjournal, 13.3.2014
Ernst Gossner, 1967 geborener Tiroler, der am American Film Institute in Los Angeles studierte, hat sich für seinen ersten Spielfilm nach seinem Debüt mit "South of Pico" (2007) die herrliche Bergwelt der Südtiroler Dolomiten als Schauplatz ausgesucht. Hier entbrannte unmittelbar nach dem Kriegseintritt Italiens auf der Seite der Entente im Mai 1915 ein hochalpiner Stellungskrieg, in dem erbittert nicht nur der Feind bekämpft, sondern auch den Naturgewalten getrotzt wurde.
Clemens Aufderklamm hat in seinem Drehbuch die militärischen Hintergründe bis hin zur spektakulären Sprengung eines Berggipfels mit einer tragischen Familiengeschichte verbunden. Mitten in die Hochzeit einer Südtiroler Hotelierstochter mit einem jungen Italiener platzt die Nachricht von der italienischen Kriegserklärung. Aus Verwandten und Freunden werden mit einem Schlag Feinde, die schon anderntags eingezogen und an eine Front abkommandiert werden, die quasi in Sichtweite der Heimat errichtet wird.
Bei der Hochzeit lernt Anderl (William Moseley) die junge Italienerin Francesca (Eugenia Costantini) kennen und lieben. Sie will nicht zurück in ihre italienische Klosterschule und versteckt sich mit Anderls Hilfe im Hotel. Als Angehörige des Feindes ist dies jedoch ein gefährliches Unterfangen, das der Lehrer Weinberger (Fritz Karl), ein skrupelloser Frauenheld, ungeniert auszunützen versteht. Mit einer roten Signalrakete kann Francesca jedoch in Bedrängnis ihrem Geliebten hoch oben in den felsigen Laufgräben Bescheid geben. Dieser kann rechtzeitig ins Tal eilen und ist daher nicht bei seinen Kameraden, als der Berg in die Luft fliegt.
Ja, Claudia Cardinale spielt auch mit. Sie hat bei der Hochzeit einen Kurzauftritt. Bei der Premiere in Wien war sie jedoch der Star.