ZARA: Rassismus bei Polizei unverändert

731 rassistische Vorfälle hat der Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus (ZARA) im Jahr 2013 dokumentiert. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert hoch geblieben. Ebenso unverändert ist laut ZARA das rassistische Verhalten von Polizisten. Trotz Schulungen gebe es immer noch zu viele Beamte, die Menschen allein auf Grund ihrer Hautfarbe diskrimnieren.

Mittagsjournal, 21.3.2014

"Auf rassistischem Auge blind"

Vor allem Äußerungen und Handlungen von Polizei und Justiz sind der Anti-Rassismus-Stelle ZARA im vergangenen Jahr negativ aufgefallen. Polizisten hätten sich im Einsatz respektlos gegenüber Menschen mit dunkler Hautfarbe verhalten, die Justiz würde rassistische Vorfälle teilweise nicht ernst nehmen, so Geschäftsführerin Claudia Schäfer.

"Polizei und Justiz auf rassistischem Auge blind", betitelte ZARA den Rassismus-Report für das Jahr 2013, der bei einer Pressekonferenz am Freitag, dem internationalen Tag gegen Rassismus, präsentiert wurde. Schäfer kritisierte "unverständlich milde Urteile bzw. Freisprüche" und verwies etwa auf den Fall einer Afrikanerin, die im Jänner 2013 nach einem Streit auf die U-Bahn-Gleise gestoßen wurde.

"Ethnic profiling"

"An der Problematik, dass auch in Polizei und Justiz Rassismus noch weit verbreitet ist bzw. nicht genügend reflektiert und ernst genommen wird, hat sich seit ZARA vor nunmehr 15 Jahren mit Anti-Rassismus-Arbeit begonnen hat, offenbar nichts Grundlegendes geändert", stellte Schäfer fest. Nach wie vor komme es "zu viel zu vielen Vorfällen polizeilichen Fehlverhaltens", auch in der Justiz werde nicht immer vorurteilsfrei vorgegangen, kritisierte Maladi. Häufig gemeldet wurde der Stelle etwa ethnic profiling, also wenn Personen allein aufgrund ihrer Hautfarbe verdächtigt und kontrolliert werden.

Die Beratungsstelle für Opfer und ZeugInnen von Rassismus dokumentiert Fälle, die an sie gemeldet werden. Insgesamt wurden von ZARA im Jahr 2013 731 Fälle verzeichnet, das sind um 41 weniger als im Jahr davor. Der größte Teil (20 Prozent) davon geschah im Internet, 19 Prozent entfielen auf den Bereich "Öffentlicher Raum" und ebenfalls 19 Prozent auf den Bereich "Güter und Dienstleistungen". Dazu zählen etwa Vorfälle im Wohnbereich oder Vorkommnisse beim Zugang zu Lokalen. (Text: APA, Red.)

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