Staatsoper kämpft gegen Finanzdebakel

Während am Burgtheater die große Schadensbegrenzung rund um das Finanzdesaster bereits im Gang ist, steuert auch die Staatsoper auf ein Finanzdebakel zu. Die Rücklagen seien aufgebraucht, sagt Operndirektor Dominique Meyer. Nun würden die Kartenpreise angehoben.

Staatsoperndirektor Dominique Meyer zeigt auf jemanden

Staatsoperndirektor Dominique Meyer (m.) und sein kaufmännischer Geschäftsführer Thomas Platzer (li.)

APA/HERBERT NEUBAUER

Mittagsjournal, 25.3.2014

Susanna Dal Monte im Gespräch mit dem Direktor der Wiener Staatsoper, Dominique Meyer.

Hohe Gehälter belasten das Budget der Oper

Sechs Premieren und insgesamt 52 Operntitel soll es in der kommenden Saison an der Wiener Staatsoper geben, trotz eines immer kleiner werdenden Budgets. „Die Anzahl der Premieren hat nicht viel Einfluss auf das Budget“, sagt Staatsoperndirektor Dominique Meyer. Das grundsätzliche Problem der Staatsoper sei, dass 80 Prozent des Budgets für Gehälter ausgegeben werden. Dass die Subventionen für die Staatsoper nicht erhöht werden, kommt allerdings nicht überraschend.

Rücklagen sind aufgebraucht

Seit 1999 sind die staatlichen Subventionen eingefroren, also um rund 18 Millionen Euro weniger Wert geworden, und das bei einer per Dekret vorgeschriebenen jährlichen Anpassung der Gehälter der Bediensteten. Eine Katastrophe war also vorhersehbar: "Die Regierung hat immer gesagt, bevor es frisches Geld gibt, müssen die Rücklagen aufgebraucht werden", sagt Meyer. "Das wurde getan, es gibt keine Rücklagen mehr, die Gehälter gingen nach oben. Das ist die Situation, die dem Staat und im Rahmen der Holding bekannt ist."

Kartenpreise werden erhöht

Die Staatsoper wird nun die Kartenpreise erhöhen. Die Angst vor einem Rückgang der Auslastung gibt es nicht. Dennoch: "Die Preiserhöhung soll nicht über alle Maßen gehen", sagt Meyer. Dass die finanzielle Situation bereits jetzt einen Einfluss auf das Künstlerische hat, glaubt er nicht.

Meyer schließt Rücktritt aus

Mit einem Rücktritt, sollte die finanzielle Situation des Hauses nicht besser werden, will der Staatsoperndirektor nicht drohen. Geld oder Rücktritt, eine solche Drohung, sei nicht seine Art. "Alle wissen, dass die Staatsoper ein Aushängeschild für Österreich ist. Ich bin da Zweckoptimist", sagt Meyer.