Putin: Russland bekommt eigene Kreditkarte

Der russische Präsident Wladimir Putin tut nach wie vor so, als könnten ihn sämtliche Drohungen mit Strafen und Stopp von Wirtschaftskontakten nicht irritieren. Zuletzt hatten US-Kreditkartenfirmen auf Geheiß der Regierung die Zusammenarbeit mit Kunden russischer Banken ausgesetzt. Die Reaktion Putins heute: Russland wird sein eigenes Zahlungssystem schaffen.

Abendjournal, 27.3.2014

Weitere Eingliederung der Krim

Die internationale Kritik an der Eingliederung der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland reißt nicht ab: heute betonte Kanadas Regierungschef Stephen Harper, dass Russland erst in den Kreis der G8 zurück kehren könne, wenn es seine Politik grundlegend ändere. Ungeachtet dessen treibt Moskau die rechtliche Eingliederung der Krim in russisches Staatsgebiet voran. Russland müsse günstige wirtschaftliche und soziale Bedingungen für die Menschen auf der Krim schaffen, betont Präsident Putin: "Wir müssen alles tun, damit sich die Bewohner der Krim möglichst schnell als vollwertige russische Staatsbürger fühlen und sie in diese Entscheidungen auch mit eingebunden werden."

Eigene Kreditkarten

Putin reagiert auch auf die jüngsten Sanktionen der USA gegen die russische Bank Rossija: Kurzfristig unterbrachen ja die amerikanischen Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard den Zahlungsdienst für Kunden der Rossija-Bank und mit ihr verbundener Geldinstitute. Nun werde Russland eben ein eigenes Zahlungssystem einführen, wie das auch China und Japan getan hätten, so Putin: "Dort funktioniert das ganz gut, warum sollten wir so etwas nicht auch einführen? Wir brauchen das auch und wir werden es tun." An die westlichen Kreditkartenfirmen gewandt, meint Putin, sie müssten nun eben auf einen lukrativen Markt verzichten.

Einmal mehr betont Putin heute, genau zu verfolgen, ob in der Ukraine die Interessen der russischen Bevölkerung gewährleistet würden. Zuletzt sorgten Meldungen aus europäischen und US-amerikanischen Sicherheitskreisen für Aufregung, wonach Russland seine Truppen an der Grenze zur Ukraine aufstocke und eine militärische Intervention wahrscheinlicher werde. Der Kreml weist diese Berichte als unbegründet zurück.