Karmasin für "Familiennamen" für homosexuelle Paare

Familienministerin Sophie Karmasin tritt dafür ein, die eingetragene Partnerschaft für homosexuelle Paare in einigen Punkten der Ehe anzugleichen. So soll die Partnerschaft künftig nicht nur auf den Bezirkshauptmannschaften und Magistratsämtern, sondern auch auf dem Standesamt geschlossen werden können. Außerdem soll der gemeinsame Name nicht nur als "Nachname", sondern wie in der Ehe als "Familienname" bezeichnet werden dürfen, sagt Karmasin im Ö1-Journal zu Gast.

Mittagsjournal, 29.3.2014

Familienministerin Sophie Karmasin im Gespräch mit Monika Feldner-Zimmermann

Sophie Karmasin

(c) Schimmer, ORF

Runder Tisch zur Frage "Gemeinsamer Familienname"

Familienministerin Sophie Karmasin zeigt sich überrascht, dass in Österreich immer noch bei eingetragenen Partnerschaften von einem gemeinsamen Nachnamen ausgehen und Paare keinen gemeinsamen Familiennamen nehmen können. "Es ist nicht gestattet, einen gemeinsamen Familiennamen auszusuchen. Das finde ich schon eine ziemlich starke Diskriminierung dieser Paare. Letztendlich geht es da nicht nur um die Namensfrage, da geht es sehr stark um die Frage: Sind homosexuelle Paare eine Familie oder nicht?"

Karmasin setzt sich dafür ein, in dieser Frage einen gemeinsamen Familiennamen wählen zu können. Die Familienministerin hat eine Round Table eingeleitet, der in den nächsten zehn Tagen stattfinden soll mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Justizminister Wolfgang Brandstetter und Vertretern von Homosexuellen-Organsationen.

"Partnerschaft am Standesamt eintragen lassen"

Derzeit gibt es 40 Punkte, wo eingetragene Partnerschaften anders geregelt sind als die Ehe. Wünscht sich Karmasin hier weitere Änderungen? Das werde man alles beim Round Table diskutieren, so Karmasin im Ö1-Interview, etwa die Frage, wo die eingetragene Partnerschaft geschlossen wird. "Derzeit darf das nicht am Standesamt stattfinden, nur in den Behörden. Da würde ich mir sehr wünschen, eine eingetragene Partnerschaft an den Standesämtern eintragen zu können."

Mit ÖVP-Chef Michael Spindelegger habe sie bereits über das Thema gemeinsames Namensrecht gesprochen. Das Thema sei im Sinne der Öffnung des Familienbildes für ihn zu tragen. Über die Frage, wo eingetragene Partnerschaften geschlossen werden können, hat Karmasin noch nicht mit Spindelegger gesprochen. Sie hofft in dieser Frage auf ein Ergebnis bis Sommer.