Turbulenzen bei den Innsbrucker Festwochen
Nach der Kündigung der Geschäftsführerin Christa Redik wegen Fehlverhaltens, liegt bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik einiges im Argen.
8. April 2017, 21:58

(c) Parigger, APA
Kulturjournal, 28.03.2014
Die Staatsanwaltschaft hat gegen die ehemalige Geschäftsführerin der Innsbrucker Festwochen, Christa Redik, Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet. Man habe das Tiroler Landeskriminalamt mit dahin gehenden Untersuchungen beauftragt, sagte der Sprecher der Anklagebehörde, Hansjörg Mayr, am Montag.
Die Untersuchungen stehen laut dem Sprecher im Zusammenhang mit dem von Redik verabsäumten Subventionsansuchen an den Bund. Im Dezember hatten Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) die einvernehmliche Vertragsauflösung mit Redik bekannt gegeben. Diese sei notwendig geworden, da eine ordnungsgemäße Weiterführung der Geschäfte aufgrund der Arbeitsüberlastung nicht mehr gewährleistet werden könne, hatte es damals geheißen. Wenig später berichteten Medien von dem verabsäumten Ansuchen in der Höhe von 330.000 Euro für das Jahr 2013. Dies wurde von den Verantwortlichen dann auch bestätigt.
Mayr betonte, dass es sich um einen "Anfangsverdacht" handelt, dem man nun aufgrund der Medienberichte nachgehe. Der Tatbestand der Untreue könne auch durch das Unterlassen von Vermögensverfügungen erfüllt werden, erklärte er.
Zusammenführung mit Tiroler Landestheater geplant
Eine Arbeitsgruppe soll eine mögliche Zusammenführung der Innsbrucker Festwochen mit der Tiroler Landestheater GmbH (TLT) prüfen. Das wurde bei einer Generalversammlung des Landestheaters beschlossen. Der Arbeitsgruppe sollen die Geschäftsführungen beider Gesellschaften angehören. Zudem erklärten sich Land und Stadt bereit, den Verlust bei den Festwochen abzudecken.
Aus Sicht des Justiziariates wäre aufgrund der Betriebsgröße des TLT eine verstärkte Nutzung der Strukturen dieser Gesellschaft durch die Festwochen vorteilhaft, teilten Land und Stadt in einer gemeinsamen Aussendung mit. Dieser rechtlichen Einschätzung soll nun eine "fundierte inhaltliche und wirtschaftliche Prüfung" folgen. Zusätzlich zu dem Befund der Arbeitsgruppe soll auch eine externe Expertise eingeholt werden, hieß es.
"Die Festwochen befinden sich in einer schwierigen Phase. Bei aller Notwendigkeit der wirtschaftlichen Sichtweise darf die große kulturpolitische Bedeutung nicht vergessen werden, die dieses historisch gewachsene Festival für die Stadt und das Land hat", betonten Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI). Im Zentrum aller Überlegungen stünden die Interessen der Arbeitnehmer beider Gesellschaften und die "Wahrung der hohen künstlerischen Qualität und des eigenen Profils der Festwochen", erklärten die beiden unisono: "Sollte es tatsächlich zu einer Zusammenführung kommen, wird jedenfalls dafür Sorge getragen, dass ausreichend personelle Ressourcen zur Verfügung stehen."