EU: Hilfe für Afrika

An die 80 Staats- und Regierungschefs nehmen heute am EU-Afrikagipfel in Brüssel teil. Die Europäische Union will auf dem afrikanischen Kontinent Wirtschaftswachstum, Stabilität und demokratische Verhältnisse fördern. Das Treffen steht unter dem Motto „Investieren in Menschen, Wohlstand in Frieden.“ Um eine humanitäre Katastrophe in der vom Bürgerkrieg zerrissenen Zentralafrikanische Republik zu stoppen, wird eine neue EU-Militärmission auf den Weg gebracht.

Abendjournal, 2.4.2014

Schwerpunkt Zentralafrika

Die 800 EU-Soldaten werden das 8.000 Personen große Kontinent französischer und afrikanischer Friedenstruppen unterstützen, um die ausufernde Gewalt in Zentralafrika zu stoppen. Nach einem erbarmungslosen Bürgerkrieg vertreiben christliche Milizen Moslems aus ihren Wohngebieten. Österreich ist an der EU-Mission in der Zentralafrikanischen Republik mit neun Offizieren beteiligt, die im Hauptquartier in Griechenland Dienst versehen werden. Das Schwergewicht der österreichischen Auslandsmissionen liegt aber auf dem Balkan und nicht in Afrika, betont Bundeskanzler Faymann.

Bei der Eröffnung der Großkonferenz kommt Herman van Rompuy etwas überraschend sehr direkt auf die gegenwärtig wichtigste Sorge der Europäer zu sprechen, die Ukrainekrise: Bei der Ukrainekrise handelt es sich um eine Herausforderung für alle, für die gesamte internationale Gemeinschaft. Auch Afrika kennt Probleme, die mit Unsicherheit und den humanitären Herausforderungen zu tun haben.
Der Mauretanische Präsident Mohammed Aziz, ist amtierender Vorsitzender der Afrikanischen Union, die dem Modell der EU nachgebaut ist. Aziz hofft einen Schub vor allen in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.

Den afrikanischen Vertretern ist es wichtig, dass nicht nur über Elend und Bürgerkriege auf ihrem Kontinent gesprochen wird. Der Präsident des bevölkerungsreichsten afrikanischen Landes Nigeria, Goodluck Jonathan sagt, die wirtschaftliche Entwicklung ist der Schlüssel auch zu Friede und Sicherheit in Afrika.

Tatsächlich schaffen mehrere Staaten auf dem schwarzen Kontinent ein überdurchschnittlich gutes Wirtschaftswachstum. Afrika helfen, sich selbst zu helfen, das ist Angela Merkels Devise. Die deutsche Kanzlerin will bei diesem EU-Afrikagipfel auch über die Einwanderung von Afrika nach Europa sprechen.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass es genau die restriktive Einwanderungspolitik der Europäer ist, die Schlepper attraktiv machen.
Klar, Einwanderung wird ein Thema sein, ergänzt der senegalesische Präsident Cherif Macky Sall. Afrikanische Einwanderer in Europa überweisen regelmäßig Milliardenbeträge in ihre Heimatstaaten, wenn sie es einmal geschafft haben in die EU. Das Verhältnis der benachbarten Kontinente bleibt kompliziert, auch daran erinnert der heutige EU-Afrikagipfel in Brüssel.