Schwarzeneggers "Sabotage"

Seit seinem Abtritt 2011 als Gouverneur von Kalifornien widmet sich Arnold Schwarzenegger wieder ganz dem Filmgeschäft. In vier Filmen hat er seither mitgewirkt, weitere fünf Projekte sind in Arbeit, darunter ein fünfter Terminator-Film, dessen Filmstart für Sommer nächsten Jahres geplant ist. Schon jetzt kann man Schwarzenegger im Action-Thriller "Sabotage" sehen, als Chef einer Spezialeinheit der Drogenfahndung.

Morgenjournal, 9.4.2014

Der Einsatz einer Polizei-Spezialeinheit in der Villa eines mexikanischen Drogenbosses läuft aus dem Ruder. Geld verschwindet und die Aufsichtsbehörden leiten eine Untersuchung ein. Doch viel schlimmer: Die Drogenmafia schlägt zurück, nach und nach werden die Männer des Einsatzteams ermordet, sein Chef, der von Arnold Schwarzenegger gespielte John Wharton, gerät unter Druck. Eine Ermittlerin lässt nicht locker und ihr schwindet das Vertrauen. Jeder könnte Böses im Schilde führen und auch die Grenzen zwischen Gesetz und Verbrechen verschwimmen. Der Actionheld sei hier nicht einfach der Gute, er habe genauso seine Fehler, meint Arnold Schwarzenegger.

Aufgesetztes Macho-Gehabe

Eigentlich könnte "Sabotage" ein passabler Krimi sein, wenn ihm Regisseur David Ayer nicht mit der Brechstange auch jene Rollenbilder und Genreelemente verpasst hätte, die man von gängiger Action-Ware erwartet, also exzessiven Schusswaffengebrauch, entbehrliche Genitalwitze, aufgesetztes Macho-Gehabe, Ansammlungen von fantasielosen Kraftausdrücken und eine vorsätzliches Bedienen von Racheinstinkten. Arnold Schwarzenegger steht trotzdem voll hinter dem Projekt.

Ironiefreie Zone

Arnold Schwarzenegger hat den Sprung von der Politik zurück ins Showgeschäft nahtlos geschafft, doch ging es in seinem letzten Film "Escape Plan" an der Seite von Sylvester Stallone noch um die Selbstironisierung alternder Action-Helden und schlaffer Muskelpartien, so erweist sich der Film "Sabotage" als Rückschritt. Er nimmt sich und seine Schauspielikone ziemlich ernst. Wie zum Beweis schleppt der Film Schwarzenegger ins Fitnessstudio, wo der Kinozuseher dessen wiedererstarkten Bizeps in Großaufnahme bewundern kann. Oder steckt darin die eigentliche Ironie?