Haider-Quercia tritt bei EU-Wahl nicht an

8. April 2017, 21:58

Rückzug zum Schutz der Familie

Es war eine Überraschung, als das BZÖ im Februar bekanntgab, Jörg Haiders Tochter Ulrike Haider-Quercia werde die Spitzenkandidatin bei der EU-Wahl sein. Ebenso überraschend ist sie es eineinhalb Monate später schon wieder nicht mehr. Als Grund für ihren Rückzug nennt sie, dass die Zweite auf der BZÖ-Liste, Angelika Werthmann, gestern aus der Liberalenfraktion ALDE im EU-Parlament ausgeschlossen worden ist mit der Begründung, das BZÖ sei eine Partei am rechten Rand des politischen Spektrums. Das sei ein völlig falsches Bild ihrer Partei, so Haider-Quercia in einer Aussendung, zum Schutz ihres Namens und ihrer Familie ziehe sie daraus die Konsequenzen. Für die aber auch parteiinterne Verwerfungen ausschlaggebend gewesen sein dürften.

Konnte politische Linie nicht verfolgen

Gegenüber der Austria Presse Agentur sagt Haider-Quercia, entgegen internen Zusagen habe sie ihre politische Linie nicht unabhängig verfolgen können, ständig habe es Kritik aus den eigenen Reihen an ihrer politischen Richtung gegeben. BZÖ-Chef Gerald Groß zeigt sich enttäuscht und spielt den Ball zurück. "Politik ist eine harte Profession, ich glaube der Druck wurde hier falsch eingeschätzt", sagt Groß. Dem Vernehmen nach wird nun die bisherige Listenzweite Angelika Werthmann Spitzenkandidatin des BZÖ.

Team Stronach will nicht antreten

Das Team Stronach will erst gar nicht zur EU-Wahl antreten. Begründung von Klubobfrau Kathrin Nachbaur im heutigen "Standard": Das EU-Parlament sei ein zahnloser Apparat. Die Partei müsse sich nach personellen Schwierigkeiten nun einmal konsolidieren und konzentriere sich auf die Landtagswahlen 2015 und die nächste Nationalratswahl.

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