Osterfestspiele Salzburg 2015

Mitten im Festival kann auch schon wieder vor dem Festival sein: Gewissermaßen noch mit "Arabella" im Ohr, hat die Leitung der Osterfestspiele in Salzburg bereits das Programm für das kommende Jahr bekannt gegeben, ein Kontrastprogramm zu Wagner und Strauss.

Bernd Gaubinger, Jan Nast, Intendant Peter Alward, der Künstlerische Leiter Christian Thielemann und Henrik Woll

Bernd Gaubinger, Jan Nast, Intendant Peter Alward, der Künstlerische Leiter Christian Thielemann und Henrik Woll

(c) Neumayr, Probst, APA

Kulturjournal, 14.04.2014

Eigentlich passt "Cavalleria Rusticana" perfekt zu den Osterfestspielen, spielt das Werk um glühende Leidenschaft und Eifersucht doch am Ostersonntag, unmittelbar nach der Auferstehungsmesse. Die Oper von Pietro Mascagni wird, der Tradition folgend, auch im nächsten Jahr in Salzburg mit einem anderen Hit des Verismo zusammengestellt, schließlich geht es auch in "I Pagliacci", also dem "Bajazzo" von Ruggero Leoncavallo um große Gefühle.

Beide zentralen Tenorpartien wird im nächsten Jahr Jonas Kaufmann singen, kündigt Christian Thielemann an. Thielemann hat den "Bajazzo" in jungen Jahren in Nürnberg geleitet, die "Cavalleria" hat er noch nie dirigiert. Nach Wagner und Strauss zeigen zu können, dass die Staatskapelle Dresden auch eine ganz andere Musik spielen kann, ist Thielemann als deren Chefdirigent besonders wichtig.

Inszenieren werden beide Opern von Philipp Stölzl. Stölzl, der auch Filmemacher ist, soll für eine andere Regie-Ästhetik stehen.

In den Orchesterkonzerten steht vor allem Tschaikowsky und Schostakowitsch auf dem Programm, Thielemann geht es um eine neue Sicht auf diese Werke.

Das Konzert für Salzburg soll es auch 2015 wieder geben, mit einem populärem Werk: In "Peter und der Wolf" wird Isabell Karajan als Sprecherin mitwirken. Die Tochter von Herbert von Karajan bereitet auch eine szenische Collage vor, "Fräulein Tod trifft Herrn Schostakowitsch" mit Musik des russischen Komponisten und Texten seiner Zeitgenossen.

Außerdem versuchen die Osterfestspiele, ihr Image als elitäres Nobelfestival zu korrigieren: Mittlere Preise werden gesenkt, für die Oper zum Beispiel von 370 auf 310 Euro, viel mehr sei wegen der vergleichsweise geringen Subvention nicht möglich, bedauert Geschäftsführer Bernd Gaubinger.