HI-Virus vor 30 Jahren entdeckt
Vor 30 Jahren wurde vom US-Wissenschaftler Robert Gallo ein Virus beschrieben, das sich später als ident mit der Entdeckung von Luc Montagnier [und Francoise Barre-Sinoussi herausstellte und heute als HIV, als „Humanes Immundefizienz-Virus“ bekannt ist. Seit Beginn der Epidemie sind 36 Millionen Menschen an den Folgen von Aids gestorben.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 19.4.2014
Nur noch eine Tablette bei Therapie
Lange Zeit starben HIV-Infizierte innerhalb weniger Jahre an den Folgen von Aids. Die ersten Therapien konnten dem tückischen Virus nichts anhaben. Bis 1996 der Durchbruch kam. Die Kombinationstherapie sei der erste Erfolg im Kampf gegen die Immunschwächeviren gewesen, sagt die HIV-Ärztin vom Pulmologischen Zentrum der Baumgartner Höhe in Wien, Brigitte Schmied.
Die Einnahme der Medikamente bei der Kombinationstherapie war kompliziert und sie verursachten starke Nebenwirkungen. Heute sei die Behandlung wesentlich einfacher und die Betroffenen müssten nur mehr eine Tablette am Tag nehmen, so Schmied. Auch in ärmeren Ländern stehen den Infizierten heute einfachere Medikamente zur Verfügung. Heilen könne man HIV und Aids nicht, aber die Ansteckungsgefahr sei durch die Medikamente stark gesunken, betonte Schmied. Durch die "negative Virusbelastung", also nur noch einzelne Viren im Körper, sei das Infektionsrisiko minimiert oder praktisch nicht mehr gegeben.
Bis zu 40 % wissen nichts von HIV-Infektion
Ein hohes Ansteckungsrisiko gehe von jenen Menschen aus, die nicht wissen, dass sie infiziert sind. Je nach Region und Land sind das zwischen 25 und 40 Prozent, sagte die HIV-Expertin Schmied.
Sich testen lassen und im Fall einer Infektion behandeln, lautet der Rat der Ärzte. Denn die HIV-Infektion ist von einer tödlichen zu einer chronischen Krankheit geworden.