Song Contest: Siegen kommt teuer
Heute Abend geht in Kopenhagen das 2. Halbfinale des Eurovision Song Contest über die Bühne. Schon im Vorfeld sorgte die österreichische Teilnehmerin, der Travestiekünstler Thomas Neuwirth alias Conchita Wurst, für Polemik und große mediale Aufmerksamkeit. Wer auch immer am Samstag den Finalsieg erringen wird, richtet den Song Contest des folgenden Jahres aus und hat hohe Investitionen zu tragen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 8.5.2014
Millionenshow
Den teuersten Songcontest bisher richtete Russland 2009 aus, 42 Millionen ließen sich die Russen die Veranstaltung kosten. Norwegen investierte 2010 immerhin 25 Millionen Euro – 16 Millionen davon kamen aus dem Budget der norwegischen Fernsehanstalt NRK. Mit etwas über 20 Millionen war es für Deutschland 2011 noch billiger, die ARD alleine stellte davon 12,2 Millionen, Düsseldorf als Austragungsort kümmerte sich um den Rest. Die ARD hat sich das mit mehreren, kleineren Einsparungen im Austragungsjahr finanziert, "priorisieren" nennt das Thomas Schreiber, Programmdirektor für Fiktion und Unterhaltung beim NDR und Organisator für den Song-Contest 2011 in Deutschland.
Den hohen Ausgaben stehen Einnahmen aus Sponsorengeldern und Eintrittsgeldern gegenüber. Außerdem sei mit hohen Einschaltquoten und internationaler Reputation zu rechnen. Mehr als 12 Millionen Zuschauer in Deutschland und 9 Millionen in Großbritannien schalteten 2011 ein. Das sei ein "Marktanteil, der sich auszahlt", so Programmchef Schreiber.
Österreich schickt Wurst
Bevor man sich darüber den Kopf zerbrechen muss, braucht man natürlich erst einmal ein taugliches Lied im Rennen. Für Österreich steht heute Abend Conchita Wurst am Start. Mit Bart und High-Heels – und eingängigem Namen - hat Travestiekünstler Thomas Neuwirth für einiges an internationalem Medieninteresse gesorgt. Österreichs Lied dieses Jahr heißt "Rise Like a Phoenix" und wird früh im Halbfinale, an sechster Startposition, zu hören sein. Song-Contest Kenner Thomas Schreiber und Thomas Rabitsch, Musikproduzent aus Österreich, glauben daran, dass das Lied wenigstens ins Finale einziehen wird. Auf einen Sieg will aber keiner von beiden wetten.
Mehr dazu in
ORF.at - Conchita Wursts Wettquoten steigen