Volkstheater-Saison 2014/15

Michael Schottenberg, der Direktor des Wiener Volkstheaters, hat das Programm seiner letzten Saison vorgestellt. Das Motto lautet "Täuschungen der Fantasie". Katharina Menhofer hat mit ihm gesprochen.

Kulturjournal, 07.05.2014

Im August 2015 übergibt Michael Schottenberg sein Amt der bisherigen Grazer Schauspielhausdirektorin Anna Badora.

Die Politik ist immer dabei

Stücke für große Ensembles habe Michael Schottenberg in seiner letzten Saison gewählt, sodass alle nochmals zum Spielen kommen und man Abschiednehmen könne voneinander. Der "Sommernachtstraum", der in der neuen Saison zu sehen sein wird, sollte am Beginn von Schottenbergs Volkstheater-Ära stehen, war ihm damals aber zu harmlos und zu heiter. Die "Parabel über verwirrte Verliebte und Täuschungen von Fantasie" sei nun "ein schöner Schlusspunkt hinter zehn Jahre der Fantasie".

In der "Anderswelt Theater", so Schottenberg, in der die Zeit beschleunigt oder angehalten werden könne, nehme das Publikum, was gezeigt werde, als Realität an "und in dieser Realität bewegen wir uns." Es sei ein gemeinsames Spiel mit dem Publikum. Und das, "was man von diesem Spiel im besten Fall nach Hause nimmt, das macht das Theater politisch. Aber das Mittel ist das Mittel der Fantasie".

Auf dem Programm stehen u.a. "Die Vögel" von Aristophanes, Dürrenmatts "Physiker", "Die sieben Todsünden" von Brecht/Weil - erstmals mit dem VBW-Orchester und mit Maria Bill - oder Julius Hays "Haben", inszeniert von Robert Alföldi, einer Art Galionsfigur der kulturellen Opposition in Ungarn.

125 Jahre Volkstheater

Die kommende Saison ist auch eine Jubiläumssaison mit einem Tag der Offenen Tür, einer Publikation und einer großen Spendenaktion unter dem Titel "Volkstheater, weil es uns gehört". Anlässlich des magischen Datums soll ein erster Schritt zur Generalsanierung gesetzt werden, zur Bewusstseinsmachung, dass das Volkstheater "uns allen gehört".

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