Türkei: Mehr als 200 Tote bei Grubenunglück
Bei einem Unglück in einem Kohlebergwerk im Westen der Türkei sind mindestens 200 Arbeiter ums Leben gekommen. Es wird befürchtet, dass die Opferzahl weiter steigt, weil noch hunderte Kumpel verschüttet sind.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 14.5.2014
Explosion und Feuer
In dem Bergwerk von Soma rund 120 Kilometer nordöstlich der Küstenstadt Izmir war es zu einer Explosion gekommen, danach brach Feuer aus. Als Explosionsursache wird ein defekter Trafo vermutet. Wegen des Stromausfalls konnten die Bergleute nicht über die Aufzüge an die Oberfläche gebracht werden. Zum Zeitpuinkt des Unglücks waren 787 Kumpel unter Tage. Die Rettungskräfte versuchten, Atemluft in den Schacht zu blasen. Aus Sicherheitskreisen vor Ort hieß es, es hätten sich zwei Luftblasen gebildet. Zu der einen hätten die Bergungskräfte Zugang. In der anderen seien die Kumpel aber von jeder Hilfe abgeschnitten.
Verzweifelte Angehörige der Opfer versammelten sich vor dem Krankenhaus von Izmir. Die Polizei hielt die Menschenmenge zurück. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan will heute am Unglücksort eintreffen, nachdem er eine geplante Reise nach Albanien abgesagt hat.
Das türkische Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit erklärte, die Grube sei zuletzt am 17. März auf Sicherheitsmängel untersucht worden und es habe keine Beanstandungen gegeben.
In der Türkei kommt es immer wieder zu tödlichen Grubenunfällen. Das folgenschwerste Unglück der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich 1992 in einem Bergwerk in der Provinz Zonguldak. Dort starben bei einer Gasexplosion 263 Menschen.