AUA: Vorschlag für Konzern-Kollektivvertrag
Die Geschäftsführung der Austrian Airlines wirbt für einen neuen Kollektivvertrag für das Bordpersonal. Damit sollen Klagen aus dem Weg geräumt werden. Die Überführung des AUA-Personals zu Tyrolean bekämpft der Betriebsrat vor Gericht, ein KV-Vertrag für alle Austrian-Mitarbeiter scheiterte bisher. Der jetzige Vorschlag ist mit dem Betriebsrat nicht abgesprochen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 19.5.2014
"Schlechterstellungen abgelten"
Aus der Sicht der Austrian Geschäftsführung ist der Vorschlag für einen Konzernkollektivvertrag ein Friedensangebot, mit dem alle Rechtsstreitigkeiten der letzten Jahre beseitigt werden sollen. Er beinhaltet neue Flugzeitenregelungen, neue Gehaltstabellen, Gewinnbeteiligungen sowie ein neues Karriere- und Pensionskassenmodell. Sind Gehälter bisher höher als im Vorschlag, werden sie nicht gekürzt, aber eingefroren.
Schlechterstellungen bei den Pensionskassen durch den Wechsel in den Konzern-Kollektivvertrag sollen abgegolten werden, sagt Tyrolean Geschäftsführer Klaus Froese: "Ein ganz wesentliches Element unseres Eckpunkte-Papiers sind Abschlagszahlungen für ehemalige Leistungs-Pensionsträger in der Höhe von 15.000 Euro für Flugbegleiter und bis zu 305.000 Euro für Kapitäne."
In Summe lässt sich Austrian das einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Millionen, die das Ziel von Austrian nicht gefährden sollen, auch heuer wieder Gewinne zu machen.
Entscheidung bis Ende Mai
Der Preis für den neuen Kollektivvertrag: Der Betriebsrat müsste alle laufenden Klagen zurückziehen. Das Zuckerl für den Betriebsrat: Alle Mitarbeiter würden wieder unter der Marke Austrian fliegen, Tyrolean würde dann Geschichte sein.
Mit dem Betriebsrat muss jetzt verhandelt werden, bis Ende Mai soll alles stehen, sagt Austrian-Chef Jaan Albrecht. Er erwartet von einem neuen Konzern Kollektivvertrag zufriedene Mitarbeiter und Rechtssicherheit. Mit dieser im Rücken will Austrian noch heuer neue Flugzeuge im Wert von fast einer Milliarde Euro bestellen.