USA vermitteln im Zypern-Streit

Vor 40 Jahren hat die Türkei den Nordteil Zyperns besetzt. Trotz zahlreicher Gespräche ist die Wiedervereinigung nach wie vor nicht in Sicht. Zuletzt haben die griechischen Zyprioten einen Plan zur Wiedervereinigung 2004 abgelehnt. Nun dürfte die Ukraine-Krise bewirken, dass sich die USA wieder einschalten. Heute kommt US-Vizepräsident Joe Biden zu Verhandlungen nach Zypern. Es könnte genau zur richtigen Zeit sein.

Morgenjournal, 21.5.2014

Aus Zypern berichtet

Lockt Erdgas?

US-Vizepräsident Joe Biden will nach Informationen aus diplomatischen Kreisen den Gesprächen zur Überwindung der Teilung Zyperns neuen Schwung verleihen. An diesem Mittwoch wird er zu einem zweitägigen Besuch auf der Mittelmeerinsel erwartet.

Am Donnerstag sind Treffen mit dem zypriotischen Präsidenten Nikos Anastasiades und dem Führer der türkisch-zyprischen Volksgruppe Dervis Eroglu geplant. Zudem will Biden auch die Lage in der Ukraine und mögliche weitere Sanktionen gegen Russland sowie Energiethemen erörtern. Südlich der Mittelmeerinsel sind bedeutende Erdgasvorkommen entdeckt worden.

Jahrzehnte alter Konflikt

Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern, deren Regierung nur den Südteil kontrolliert, ist seit 2004 EU-Mitglied.

Die Verhandlungen zur Überwindung der Teilung dauern seit Jahrzehnten an. Die griechischen Zyprioten streben eine Föderation zweier Bundesstaaten mit einer starken Zentralregierung an. Die türkischen Zyprioten wollen eine lose Konföderation zweier weitgehend unabhängiger Staaten. (Text: APA, Red.)