Österreich: FPÖ gemäßigt, Grüne gut positioniert

Neben Rot und Schwarz haben auch Blau, Grün und Pink bei der gestrigen Wahl eine Rolle gespielt: Die FPÖ steckt trotz Wahlerfolgs im Dilemma, die Grünen haben sich gut positioniert und die NEOS sind in der politischen Realität angekommen, analysiert Ö1-Innenpolitikredakteur Stefan Kappacher die EU-Wahlergebnisse der österreichischen Oppositionsparteien.

Stefan Kappacher

Stefan Kappacher

(c) ORF/MARGARETHE DREXEL

Morgenjournal, 26.5.2014

Wahlgrafik

Vorläufiges
Ergebnis

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FPÖ: Zwischen gemäßigt und radikal

Die Wahlbeteiligung ist weiter leicht zurückgegangen, daheimgeblieben sind vor allem die EU-Gegner, das dürfte die Zugewinne der Freiheitlichen gebremst haben, aber immerhin hat die FPÖ ihre Mandate auf vier verdoppeln können. Dennoch sieht Stefan Kappacher die FPÖ in einem Dilemma: Sie möchte innenpolitisch im Spiel bleiben für weitere Koalitionen, also kann sie nicht so laut und radikal sein, wie sie vielleicht gerne möchte. Das wäre vielleicht aber nötig, um das ganze Potential auszuschöpfen. Insofern sei es beinah ein Widerspruch, dass die FPÖ jetzt mit dem Front National eine gemeinsame Fraktion im EU-Parlament anstrebt, meint Ö1-Innenpolitikredakteur Stefan Kappacher.

Grüne: Bei Jungen gepunktet

Die Grünen konnten drei Mandate ergattern, eines mehr als bisher und das mit dem bisher besten Ergebnis der Grünen. Sie dürften es geschafft haben, sich als konstruktive Alternative zu den Regierungsparteien zu etablieren, meint Stefan Kappacher. Der Schlüssel zum Erfolg, das zeigen die Detailergebnisse, lag in den Städten und bei den jungen Wählern: Bei den Unter-29-Jährigen sind die Grünen gestern stärkste Kraft geworden. Eine erfreuliche Entwicklung für die Partei, die ja auch in Österreich in Zukunft Regierungsverantwortung übernehmen möchte, sagt Stefan Kappacher.

NEOS: In der Realität angekommen

Eine Summe von taktischen Fehlern im Wahlkampf und nach dem Wahlergebnis ortet Ö1-Innenpolitikredakteur Stefan Kappacher bei den NEOS: Man habe enttäuscht reagiert, obwohl viel dazugewonnen worden sei. „Unter dem Strich ist die pinke Partei nach dem Höhenflug in der politischen Realität gelandet und muss Fuß fassen, das ist immer schwierig“, sagt Stefan Kappacher.

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