Suben: Häftling von Beamtem misshandelt

Nach den Vorwürfen der Vernachlässigung eines Strafgefangenen in der Justizanstalt Krems-Stein ist nun ein weiterer Fall aufgetaucht. Ein Beamter soll einen Häftling in der oberösterreichischen Strafanstalt Suben vor zwei Jahren misshandelt haben. Dafür erhielt er lediglich eine Geldstrafe von mehreren hundert Euro, wie die Wochenzeitung FALTER berichtet.

Abendjournal, 27.5.2014

Vollzugsdirektion bestätigt Vorfall

Der Häftling wird heftig gegen eine Betonwand gestoßen und mit Würgegriffen und mit Schlägen verletzt. Vier weitere Beamte sollen zugesehen haben, als ein Beamter der Justizanstalt Suben den Angriff verübte. Keiner habe eingegriffen, so die Wochenzeitung FALTER.

Peter Prechtl von der Vollzugsdirektion bestätigt den Vorfall und sagt, dass sofort eine Disziplinaranzeige und eine vorläufige Suspendierung ausgesprochen worden seien. Letztendlich habe der Beamte eine Strafe von 600 Euro bekommen. Es sei wohl abgewogen und dann entschieden worden, dass die Strafe ausreicht, meint Prechtl: "Man hat halt gedacht, mit dem findet man halt das Auslangen." Das Gericht habe das so beurteilt, das Urteil sei rechtskräftig geworden, also müsse man das so zur Kenntnis nehmen, so Prechtl.

Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt

Der betroffene Beamte ist laut Prechtl nun wieder im Dienst. Die vier anderen Beamten wurden nicht belangt, auch dies ist eine Entscheidung der Disziplinarkommission. Der zuständige Leiter der Justizanstalt Suben, Gerd Katzlberger, sagt, er sei nicht stolz, dass dieser Vorfall passiert sei, aber er sei eben passiert und man habe auch reagiert.

Der Fall liegt nun bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft. Im Justizministerium wird jetzt über eine Umstrukturierung und möglicherweise sogar Auflösung der Vollzugsdirektion nachgedacht.