Salzburger Pfingstfestspiele: Bartoli und Rossini
Seit Cecilia Bartoli Programm für die Pfingstfestspiele in Salzburg macht, geht das Festival ab wie eine Rakete. Heuer dauert es erstmals fünf Tage, rund 13.000 Karten wurden aufgelegt. Dass die ihr Publikum finden, dafür sorgen "La Bartoli" und ihre Fans sowie Gioachino Rossini, der heuer im Mittelpunkt des Programms steht. Dessen Oper "La cenerentola" eröffnet das Festival.
26. April 2017, 12:23

Cecilia Bartoli
(c) Salzburger Festspiele / Silvia Lelli
Mittagsjournal, 4.6.2014
Als Aschenputtel ist Cecilia Bartoli in ihrem Element, viele Male hat sie die Partie der Cenerentola bereits gesungen, erstmals nun in einer Inszenierung unserer Tage. Diese Inszenierung sei zugleich modern und poetisch und sie lerne neue Facetten an Angelina kennen, so die Sängerin. Angelina, diese einfache Putzfrau, kann sich der Sympathie von Cecilia Bartoli sicher sei.
Der italienische Regisseur Damiano Michieletto hat statt des obligaten alten Schlosses ein desolates Café auf die Bühne gestellt, in dem Aschenputtel als Putzfrau arbeitet. Das Fest findet in einer schicken Disko statt, Gastgeber: nicht ein Prinz, sondern ein Fernseh-Promi. Diese Fassung erzähle kein Märchen, sei nicht sozialkritisch, sondern einfach eine Liebesgeschichte unserer Tage, meint der Regisseur.
Im Orchestergaben: das französische Ensemble Matheus unter der Leitung von Jean-Christophe Spinosi, sie spielen auf alten Instrumenten. Das ist einfach jener Klang, den die Komponisten im Ohr hatten, als sie die Musik geschrieben haben, schwärmt Bartoli, da passt der Dialog zwischen Stimme und Orchester und die Farben mischen sich.
Mit "La cenerentola" startet das Rossini-Fest, es endet am Montagvormittag mit Rossinis "Othello" mit Bartoli als Desdemona, dazwischen: Lieder, Klavier- und Kirchenmusik und vor allem eine große Rossini-Gala mit einem All-Star-Team von Teresa Berganza und Vesselina Kasarova bis zu José Carreras und Ruggero Raimondi.