Argentinien: Kompromiss vor Staatspleite?

Argentinien droht möglicherweise zum zweiten Mal nach 2002 die Staatspleite, nachdem US-Hedgefonds vor Gericht Recht bekommen haben und eineinhalb Milliarden Dollar einfordern. Nun gibt es Zeichen einer Annäherung.

Morgenjournal, 20.6.2014

Zu Verhandlungen bereit

Der Hedgefonds Elliott ist bereit zu verhandeln und würde neue Anleihen als Teil des Vergleichs akzeptieren. Aber es schwer zu sagen, wie kompromissbereit man ist, denn der Unternehmer Paul Singer, dem der Hedgefonds gehört, gilt als sehr beharrlich. Vor zwei Jahren hat er zum Beispiel in Ghana ein argentinisches Segelschiff beschlagnahmen lassen. Kompromissbereit muss wohl jedenfalls die argentinische Regierung sein. Das US-Gericht hat gesagt, solange das Land die Hedgefonds nicht auszahlt, darf es auch seine restlichen Anleihen nicht bedienen - dies würde einen Zahlungsausfall bedeuten. Der nächste Zahlungstermin ist am 30. Juni fällig.

Rittern um Alstom

Auch in Frankreich geht es um viel Geld und die Zeit drängt, nämlich beim Poker um die Übernahme des französischen Konzerns Alstom. Heute trifft Frankreichs Präsident Hollande die Bieter, die ihre Angebote noch einmal nachgebessert haben: 1000 neue Arbeitsplätze bietet General Electric, der Kontrahent Siemens sogar 2000. Beim Geld geht es um 14,2 bzw. 12,4 Milliarden Euro - aber die Summen sind schwer zu vergleichen, weil die Angebote unterschiedliche Bereiche betreffen, die man haben will. Der Verwaltungsrat von Alstom soll spätestens am Montag eine Entscheidung treffen - und die französische Regierung kann ein Veto einlegen.