Argentinien fürchtet wieder Staatspleite

Argentinien hat seit heute wieder große Angst vor einer Staatspleite. Nach der Entscheidung eines US-Gerichts spricht Staatspräsidentin de Kirchner von "Aasgeiern" und von "Erpressung". Dahinter steht ein Streit mit Hedgefonds um Anleiheschulden.

Abendjournal, 17.6.2014

Streit mit US-amerikanischen Hedgefonds

Den Streit mit Hedgefonds über Anleiheschulden gibt es schon länger, aber nun hat Argentinien in diesem Rechtsstreit möglicherweise eine entscheidende Niederlage erlitten. Das Land muss 1,3 Milliarden Dollar zurückzahlen, den Großteil rein theoretisch schon bis Ende des Monats. Gegner in dem Streit sind zwei Hedgefonds aus den USA, die dem allgemeinen Umschuldungsplan nicht zugestimmt haben. 93 Prozent der Gläubiger waren damit einverstanden, dass sie nur mehr einen Bruchteil ihres Geldes bekommen. Diese Hedgefonds gehören zu den restlichen sieben Prozent. Staatspräsidentin de Kirchner sagt, die Fonds haben die Anleihen zu Schnäppchenkursen gekauft, als schon klar war, dass sie nicht mehr bedient werden können.

Argentinien will jetzt auf jeden Fall verhandeln. Die Angst ist groß, dass auch andere private Gläubiger jetzt Geld wollen. Das Land hat nämlich nur Devisenreserven in der Höhe von 28 Milliarden Dollar. Die internationalen Finanzmärkte will man aber merkbar beruhigen: Es besteht, so versichert die Regierung, nicht die Gefahr, dass Argentinien unmittelbar zahlungsunfähig ist.