Bundestheater-Holding-Chef Springer tritt zurück

Georg Springer tritt als Geschäftsführer der Bundestheater-Holding zurück. Er geht bereits mit Ende der Spielzeit, also mit 30. Juni in Pension.

Abendjournal, 23.06.2014

"Um eine Versachlichung zu ermöglichen"

"Ich werde sicher meinen Resturlaub nicht aufbrauchen, sondern ich werde bis zum 31. Dezember alles versuchen, um das in Ordnung zu bringen." Das hat Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer am 10. Mai im Journal zu Gast betont. Jetzt bleibt er doch nicht bis zum 31. Dezember: "Um eine Versachlichung der Diskussion um die Bundestheater-Holding zu ermöglichen, habe ich mich entschlossen, meine Funktion als Geschäftsführer mit 30. Juni zurückzulegen", das teilte Springer heute Nachmittag in einer Aussendung mit.

Othmar Stoss übernimmt

Vorige Woche war ja bekannt geworden, dass der Rechnungshof in seinem Rohbericht schwere Vorwürfe gegen die von Springer geführte Holding erhebt, und dass ein von Kulturminister Josef Ostermayer in Auftrag gegebenes Gutachten zur Verantwortung für die Burgtheater-Misere auch Georg Springer belastet. Heute betonte der Holding-Chef, dass er - nach einem ausführlichen Gespräch mit Ostermayer - die Entscheidung für einen Rücktritt allein und aus freien Stücken getroffen habe, und alles tun werde, um eine lückenlose Aufklärung der finanziellen Unregelmäßigkeiten im Burgtheater zu ermöglichen. Die Geschäfte der Bundestheater Holding werden vorübergehend von Springers Stellvertreter Othmar Stoss übernommen.

Zustimmung zum Springer-Rücktritt kommt von ÖVP, Neos und den Grünen. Und aus dem Büro von Kulturminister Josef Ostermayer heißt es: Der Prozess zur angekündigten Strukturreform der Bundestheater Holding werde zügig fortgesetzt.