Argentien will Staatspleite wegverhandeln

Argentinien kämpft weiter gegen eine Staatspleite und hofft dabei jetzt auf die Unterstützung eines Gerichts in den USA.

Morgenjournal, 24.6.2014

Regierung unter Druck

Es geht um Ansprüche von großen Hedgefonds, die noch immer mit der Pleite Argentiniens im Jahr 2002 zusammenhängen. Damals haben ja die meisten Gläubiger, die dem südamerikanischen Land Geld geborgt hatten, auf drei Viertel ihrer Ansprüche verzichten müssen. Zwei große Hedgefonds haben sich damals aber an diesem dramatischen Schuldenschnitt nicht beteiligt, und bei denen hat Argentinien noch immer 1,3 Milliarden Dollar Schulden. Und ein Gericht in den USA hat den Fonds recht gegeben. Die Regierung in Buenos Aires lenkt jetzt ein und will mit diesen Hedgefonds über eine Lösung verhandeln.

Noch vor Kurzem hat Präsidentin Kirchner diese Hedgefonds noch als "Geier und Erpresser" bezeichnet. Der Grund für den Meinungsumschwung: Argentinien ist unter Druck, weil das Land kommenden Montag Zinsen für eine laufende Anleihe zahlen muss. Und wenn das US-Gericht sein Urteil nicht aussetzt und die Ansprüche der beiden Hedgefonds sofort schlagend werden, dann kann Argentinien diese Zinsen nicht bezahlen. Denn beides gleichzeitig kann sich das Land nicht leisten, sagt der Wirtschaftsminister. Die Wirtschaft in Argentinien ist seit Jahresbeginn um fast ein Prozent geschrumpft.