Indonesien: Beide Lager sehen sich als Wahlsieger
Bei der Präsidentenwahl in Indonesien haben sich beide Kandidaten zum Wahlsieger erklärt. Zwar zeichnete sich ein Sieg des Reformers Joko "Jokowi" Widodo ab. Doch neben Jokowi feierte sich auch dessen Kontrahent, Ex-General Prabowo Subianto, als Wahlsieger.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 9.7.2014
Isabella Ferenci
Streit um Ausgang
Nach ersten Stimmenauszählungen erhielt Jokowi rund 53 Prozent der Stimmen. Ex-General Prabowo kommt demnach auf 47 Prozent. Jokowis Partei erklärte ihren Kandidaten umgehend zum Sieger. Jokowi selbst bedankte sich "beim ganzen indonesischen Volk und bei den Parteimitgliedern, die von morgens bis abends hart gearbeitet haben".
Prabowo bestritt die Auszählungsergebnisse und erklärte sich seinerseits zum Sieger der Wahl. Sein Wahlkampfleiter sagte, ihren Umfragen zufolge sei ihnen der sieg sicher.
Reformer gegen Suharto-Schwiegersohn
Bei der Wahl entschieden die Indonesier über den Nachfolger von Susilo Bambang Yudhoyono, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren durfte. Jokowi, der bisherige Gouverneur von Jakarta, gilt als Reformer und ist bei vielen armen Indonesiern wegen seiner Bodenständigkeit beliebt. Auch Investoren hoffen auf einen SIeg Jokowis.
Sein Kontrahent Prabowo repräsentiert ein anderes Bild des Landes. Er ist ein Geschäftsmann und Schwiegersohn des im Jahr 1998 vertriebenen Diktators Suharto. Im Wahlkampf versprach er eine Politik der starken Hand für das mit 190 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt.