Günter Rhomberg für Bundestheater-Holding
Günter Rhomberg, ehemaliger Präsident der Bregenzer Festspiele und zurzeit ehrenamtlicher Stiftungsvorstand der Theater in der Josefstadt Privatstiftung, wird ab 1. September interimistischer Geschäftsführer der Bundestheater-Holding.
8. April 2017, 21:58

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Günther Rhomberg über seine Pläne
Rhomberg habe sich bereit erklärt, dieses Amt bis längstens Ende des nächsten Jahres auszuüben. Vor Ablauf der interimistischen Leitung wird eine offizielle Ausschreibung erfolgen. Mit Günter Rhomberg hat man einen Mann von tadellosem Ruf gefunden der sich sowohl in künstlerischen als auch in wirtschaftlichen Belangen auskennt. Er ist wie schon sein Vater Bauingenieur und machte sich in der Geschäftswelt als Geschäftsführer der heutigen Huber Holding AG einen Namen.
30 Jahre lang war Günter Rhomberg Präsident der Bregenzer Festspiele die er durch eine Art "zweite Pionierphase" geführt hat. Er stellte sie auf eine neue gesunde finanzielle Basis und war natürlich auch für ihren internationalen Durchbruch mitverantwortlich. In seiner Ära wurde die Zuschauerkapazität auf der Seebühne auf knapp 7.000 Plätze erweitert, das Festspielhaus wurde saniert und 1989 gab es schließlich den großen organisatorischen Wandel vom Verein "Festspielgemeinde Bregenz" hin zur "Bregenzer Festspiele GmbH", da Rhomberg sich nicht mehr in der Lage sah, ehrenamtlich die Haftung für einen Betrieb mit einem Budget von damals mehr als 100 Mio. Schilling zu übernehmen. 2002 wurde die Bregenzer Festspiele GmbH in die Bregenzer Festspiele Privatstiftung umgewandelt.
Er ist ein Praktiker, denn in den 30 Jahren, in denen er den Bregenzer Festspielen vorgestanden war, hatte er nie das Budget überzogen, zudem die Eigenwirtschaftlichkeit der Festspiele auf 75 Prozent gesteigert. Nun geht es ihm in erster Linie um die Stabilisierung der Bundestheater Holding und um Effizienzsteigerungen in den Arbeitsprozessen. Welche Vorstellungen er von der Umstrukturierung der Holding hat, will er noch nicht sagen.
In jeder seiner Positionen hat Günter Rhomberg als Mann gegolten der sich - bei aller Diplomatie - kein Blatt vor den Mund nimmt und das sagt, was seiner Meinung nach Sache ist. Als Holding-Chef will er auch wieder in den Aufsichtsräten der Töchter sitzen. Der zurückgetretene Holding-Chef Georg Springer hatte den Aufsichtsratsvorsitz im Burgtheater, in der Volksoper, in der Staatsoper und in der Theater Service GmbH Art for Art einige Monate vor seinem Rücktritt zurückgelegt.