"Homesick" aus Österreich

Der gebürtige Grazer Jakob M. Erwa gewann mit seinem Debütfilm "Heile Welt" bei der Diagonale 2006 den Preis für den besten österreichischer Spielfilm. Jetzt legt der mittlerweile in Berlin lebende Regisseur mit "Homesick" einen Psychothriller vor.

Kulturjournal, 21.07.2014

Leema Mohsenzada

Es wird eng in Jakob Erwas "Homesick", also Heimweh, denn Leistungsdruck, Selbstzweifel und das Gefühl ständiger Überwachung führen dazu, dass seiner Hauptfigur die eigenen vier Wände zum Gefängnis werden. Jakob Erwa begibt sich damit in ein für ihn neues und kein einfaches Genre, "Homesick" ist nämlich ein Psychothriller.

Ein klares Ziel scheint die ehrgeizige Cello-Studentin Jessica anfangs erfolgreich zu verfolgen, denn sie erhält die Einladung, Deutschland in einem internationalen Klassik-Wettbewerb zu vertreten. Doch die Herausforderung scheint zu groß, ihre innere Anspannung steigt von Tag zu Tag, dazu kommt, dass sie sich von ihren Nachbarn schikaniert und von ihrem Freund missverstanden fühlt. Angetrieben von Ehrgeiz und Perfektionismus kippt Jessica in einen Verfolgungswahn. Freunde werden ihr zu Gegnern und von den Nachbarn fühlt sie sich überwacht.

Mit einem kleinen Budget möglichst großes Kino zu machen, hatte sich Jakob Erwa vorgenommen und den Großteil der Gelder über Crowdfunding aufgestellt. Der Film wurde im Vorfeld über soziale Netzwerke beworben, um Menschen für das Projekt zu begeistern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich durch Mitfinanzierung an der Entstehung von "Homesick" zu beteiligen. Zusätzlich gab es öffentliche Förderungen.

"Homesick" erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die angetrieben von Ehrgeiz und Angst sich selbst zu ihrem größten Feind wird. Durch die Musik taucht sie in eine andere Welt ein, wo die Grenzen zwischen Realität und Einbildung verschwimmen.