Russland spielt Sanktionen herunter

8. April 2017, 21:58

Unsere Unterstüztung ist einzig moralisch

Er könne verstehen, dass die EU besorgt ist, sagt Russlands EU-Botschafter Vladimir Tschischow, Russland sei es auch. Aber die Schuld treffe andere: "Wenn ich die EU wäre, würde ich Kiew, für das was im Osten des Landes passiert, sanktionieren". Die Ursache der Sanktionen, nämlich Moskaus Waffenlieferungen an die Rebellen in der Ostukraine, existiert laut Tschischow schlicht nicht. "Unsere Unterstüztung für sie ist einzig moralisch", erklärt er. "Das sind Menschen, die für ihre Rechte kämpfen, für ihr Leben, denn die ukrainische Armee und diese Sonderbatallions ermorden Zivilisten!"

Niemals, so beteuert Russlands EU-Botschafter, könne daher auch die Boden-Luft-Rakete, die die malaysische Passagiermaschine abgeschossen hat, aus russischen Arsenalen stammen, genauso wenig wie andere Waffen. Alles Annahmen ohne Beweise: "Es wurden niemals Beweise hierfür präsentiert, weder von den Amerikanern, noch von einem europäischen Land."

Europäische Staaten schädigen sich selbst

Wird Russland auf die verschärften Sanktionen mit Gegenmaßnahmen antworten, wird Tschischow gefragt. "Ein großes Land wie Russland, hat es nicht nötig, Gleiches mit Gleichem zu vergelten", antwortet er. Der Schaden, den sich die europäischen Staaten zufügen, sei mindestens ebenso groß wie der, den Russlands Wirtschaft erleiden wird. "Das ist schade, es hat viele Jahre und große Anstrengungen erfordert, um diese Beziehungen aufzubauen", so Tschischow.

Und die Isolation, in die Russland zusehends gerät? Niemand in der Welt könne ein großes Land wie Russland isolieren, erklärt der EU-Botschafter dazu. Und der Ausschluss von den G8 schmerze nicht, wird er gefragt? Nein, denn es sei umgekehrt: "Russland ist nicht von den G8 ausgeschlossen worden, sondern die G7 haben sich selbst aus den G8 ausgeschlossen".