AUA spürt Krisen und Entgeltstreit

Die AUA fliegt wieder Verluste ein. Im ersten Halbjahr war es ein Minus von mehr als 40 Millionen Euro. Im Gesamtjahr hofft die Lufthansa-Tochter am Ende noch auf schwarze Zahlen. Das Geschäft wird aber vom Streit um den Kollektivvertrag und von den aktuellen Krisenherden der Welt belastet.

Abendjournal, 31.7.2014

"Überproportionale" Belastung

In Russland, der Ukraine und im Nahen Osten ist die AUA traditionell stark vertreten. Nun fliegen krisen- und kriegsbedingt weniger Passagiere in diese Länder. Die AUA habe ihr Ukraine-Angebot um 40 Prozent zurücknehmen müssen, Russland und acht Prozent, erklärt AUA-Chef Jaan Albrecht. Mit zusätzlichen Krisenherden im Nahen Osten sei das doch eine "überproportionale" Belastung.

Vorsorge für Lohnkonflikt

Außerdem muss das Management der Lufthansa-Tochter im Streit um einen neuen Kollektivvertrag erstmals Geld auf die Seite legen. Vorsichtshalber werden Rückstellungen gebildet - für den Fall, dass der AUA-Bordbetriebsrat beim Europäischen Gerichtshof Recht bekommt und damit der vor zwei Jahren gekündigte Kollektivvertrag weiter gilt. Diese Rückstellungen machen allein einen zweistelligen Millionenbetrag aus. Albrecht erwartet dennoch ein "Ergebnis auf Vorjahreshöhe". Damit senkt Albrecht aber bereits die Gewinnprognose für das heurige Jahr. Wollte die AUA bisher den Vorjahresgewinn von 25 Millionen Euro deutlich steigern, so gibt man sich nun schon mit einem Ergebnis in dieser Höhe zufrieden.