Planet der Affen - Revolution

Menschen gegen Affen, diese Konfrontation ist seit 1968 frei nach dem Roman "Der Planet der Affen" von Pierre Boulle immer wieder und auf unterschiedliche Weise im Kino ausgetragen worden. "Planet der Affen - Revolution" schließt an "Planet der Affen - Prevolution" aus dem Jahr 2011 an, an dessen Ende eine Horde von Affen aus der menschlichen Gefangenschaft entkommen ist.

2 Affen

(c) Twentieth Century Fox

Morgenjournal, 05.08.2014

Zuhause, Familie, Zukunft und Vertrauen. Immer wieder Vertrauen. Geht es nach dem Affen Caesar, sind das die Grundpfeiler seiner Population, die sich in den Wäldern vor San Francisco angesiedelt hat und deren Anführer er ist. Der Film "Planet der Affen - Revolution" zelebriert diese Werte mit einem Klassiker des US-Kinos: mit einem geradezu herzzerreißenden Familienporträt der Affen mitten im Wald. Vater, Mutter, der halbwüchsige Sohn und ein Neugeborenes in Frieden vereint. Diese Affen umgebe eine geradezu sagenhafte Reinheit und Schönheit, meint Regisseur Matt Reeves.

Vermenschlichung der Affen

Die Affen stehen auf ihrem gesellschaftlichen Zenit und die von einem Virus fast ausgerottete Menschheit vor einem Wiederaufbau. Ein Zusammentreffen ist unvermeidbar, der Friede im Wald in Gefahr. Affen können hier in Ansätzen sprechen, sie reiten auf Pferden, essen von Tellern, verwenden Waffen, und sie sind zu menschlichen Emotionen fähig. Hat man diese Vermenschlichung der Affen als Kinozuseher akzeptiert, offenbart sich der Film als Parabel über die Entstehung von Krieg, angefacht von gegenseitiger Rache, von Sturheit, Vorurteilen und Misstrauen.

Allianz der Vernunft

Die Trennlinie zwischen Gut und Böse verläuft hier nicht zwischen Arten oder Rassen, nicht zwischen Menschen und Affen, sondern zwischen Charakteren. Besonnenheit, aber auch Machtstreben und Gewaltfanatismus gibt es auf beiden Seiten. Freilich fordert das Blockbuster-Format seinen Tribut, ordnet Figuren und Handlung in berechenbare Einheiten, zusammengehalten von digital gepushter und hochwertig choreografierter Action. Den Gedanken an ganz aktuelle Kriegswirren wird man den ganzen Film hindurch aber nicht los. Kriegstreibern aller Art wird hier die Schamlosigkeit ihrer Eigeninteressen vorgehalten. Regisseur Matt Reeves filmt dagegen an mit einer Allianz der Vernunft, der Bildung von Herz und Verstand.