Gaza: Neue Kämpfe nach Ende der Waffenruhe

Die 72-stündige Waffenruhe im Gaza-Streifen ist heute früh abgelaufen. Die Hamas lehnte eine Verlängerung ab. Schon davor waren Hamas-Raketen in Israel eingeschlagen. Israel regierte daraufhin seinerseits mit einem Angriff auf Ziele im Gaza-Streifen.

Mittagsjournal, 8.8.2014

Israelischer Flugkörper

(c) EPA/JIM HOLLANDER

"Kraftvolle Reaktion"

Militante Palästinenser hätten nach dem Ende der Kampfpause laut Armee erneut mindestens 18 Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ordnete daraufhin eine "kraftvolle" Reaktion an. Die Armee beschoss nach eigenen Angaben mehrere "Terror-Ziele" im Gazastreifen. Militärsprecher Peter Lerner nannte die erneuten Angriffe auf Israel "nicht akzeptabel, nicht tolerierbar und kurzsichtig". Das israelische Militär werde die Hamas und ihre Infrastruktur weiterhin angreifen, "um die Sicherheit für Israel wiederherzustellen".

Augenzeugen zufolge flohen schon unmittelbar nach Ende der Feuerpause Hunderte Palästinenser aus ihren Häusern im Osten des Gebietes am Mittelmeer. Die meisten Familien waren während der Waffenruhe in ihre Wohnviertel zurückgekehrt.

Verhandlungen ohne Erfolg

Die Verhandlungen zwischen Palästinensern und Israelis in Ägypten sollen trotzdem fortgesetzt werden, sagte eine Hamas-Sprecherin. Bisher zeichnete sich keine Einigung ab. Während Israel die Entwaffnung der Hamas fordert, verlangt die islamistische Bewegung die Aufhebung der jahrelangen Blockade des Gazastreifens und die Freilassung von Gefangenen. Eine Entwaffnung und die Demilitarisierung des Küstengebiets lehnt sie ab.

Bei der vier Wochen dauernden Militäroffensive, die den Raketenbeschuss durch die Hamas dauerhaft beenden sollte, waren rund 1.900 Palästinenser getötet worden, der Großteil davon Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 64 Soldaten und drei Zivilisten. (Text: APA,Red.)

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