Deutschland: Hilfe für Jesiden

Österreich will eine Million aus dem Auslandskatastrophenfonds für den Irak zur Verfügung stellen. Auch in Deutschland wird über weitere Hilfen nachgedacht. Dabei geht es auch um militärische Ausrüstung, die bisher ein Tabu war.

Abendjournal, 12.08.2014

Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen lässt gerade die Depots der deutschen Bundeswehr nach Geräten durchsuchen, die im Irak helfen könnten. Dabei geht es um sogenannte nicht letale - also nicht tödliche - Rüstungsgüter wie gepanzerte Fahrzeuge, Nachtsichtgeräte oder Detektoren für Sprengfallen. Waffenlieferungen in den Irak kommen für die deutsche Regierung derzeit nicht in Frage, generell will sie der deutsche Vizekanzler und Sozialdemokrat Sigmar Gabriel aber nicht mehr ausschließen.

Am Vormittag hat sich Gabriel mit Vertretern von Jesiden in Deutschland getroffen. Nach dem Treffen spricht Gabriel von der Vorbereitung eines Völkermordes im Nordirak. Und er schließt sich der Forderung des Jesiden-Vertreters Irfan Ortac an, die internationale Gemeinschaft müsse im Nordirak Schutzzonen für Minderheiten garantieren.

Bisher gibt Deutschland 4,5 Millionen Euro für sofortige humanitäre Hilfe aus. Das weitere Vorgehen zum Schutz der Jesiden und anderer Minderheiten im Nordirak will Deutschland innerhalb der Europäischen Union abstimmen.