IS-Video: US-Journalist enthauptet
Die sunnitische Terrororganisation Islamischer Staat reagiert auf die medialen Drohungen der USA mit Mitteln der modernen Medien: Nach einem Internet-Video gestern, in dem die IS drohten, die USA würden "in Blut ertrinken", folgte heute eine neue, grauenvolle Videobotschaft: Zu sehen ist die Enthauptung des US-Journalisten James Foley, der vor zwei Jahren in Syrien entführt worden ist.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 20.8.2014
"Botschaft" an Obama
Die Aufnahmen wurden am Dienstagabend unter dem Titel "Eine Botschaft an Amerika" ins Internet gestellt. Es zeigt zunächst Fernsehbilder von Obama, wie er die jüngsten Luftangriffe auf Stellungen der IS im Irak bekannt gibt. Anschließend ist ein kniender Mann zu sehen, bei dem es sich um Foley handeln soll. Dieser ruft seine Familie und Freunde auf, gegen die amerikanische Regierung als "eigentlichen Mörder" vorzugehen. Ein zweiter, maskierter Mann mit einem Messer steht neben Foley. Dieser wirft den USA vor, bei den Luftangriffen Muslime getroffen zu haben. "Sie kämpfen nicht mehr gegen einen Aufstand", sagt er an die USA gerichtet. "Wir sind eine islamische Armee und ein Staat, der von einer großen Zahl von Muslimen weltweit anerkannt wird. Jeder Versuch von Dir, Obama, den Moslems das Recht abzusprechen unter dem Schutz des Kalifats zu leben, bedeutet Blutvergießen deines Volkes" Danach wird die Enthauptung gezeigt.
Auch der Youtube-Generation wird der Akt der Köpfung nicht zur Gänze zugemutet. Das Bild wird kurz ausgeblendet, bevor das Opfer wieder leblos am Boden liegend gezeigt wird.
Zweiter Mann bedroht
In dem Video wird zudem ein zweiter Mann vorgeführt, der Steven Sotloff genannt wird, einem weiteren verschleppten US-Journalisten. Ob auch er sterbe, hänge von US-Präsident Barack Obama ab: "Das Leben dieses amerikanischen Bürgers, Obama, hängt von Ihrer nächsten Entscheidung ab", sagt der Maskierte. In dem Video werden arabische und englischen Schriftzüge verwendet. Der maskierte Mann spricht Englisch mit einem britischen Akzent.
In einer ersten Stellungnahme der US-Regierung hieß es, die Echtheit des Videos werde überprüft. Sollte es sich als authentisch erweisen, sei man entsetzt über "den brutalen Mord an einem unschuldigen amerikanischen Journalisten". Foleys Familie erklärte über Twitter, man warte auf weitere Informationen und bitte um Anteilnahme. Foley war fünf Jahre in Syrien tätig und wurde am 22. November 2012 von Unbekannten entführt. Sotloff wird seit Juli 2013 vermisst, ebenfalls in Syrien. (Text: APA, Red.)