Cyberkriminalität: Türkischer Hacker

Ercan F. gilt als einer der besten Hacker der Welt. Sein Wissen hat er offenbar dazu benutzt, mindestens 30 Millionen Euro von Banken zu stehlen. Ohne sie je zu betreten. Seit acht Monaten sitzt er in Deutschland in Haft. Doch das ist erst jetzt bekannt geworden, denn die deutschen Behörden wollen offenbar nicht, dass Details des Coups bekannt werden, um die Banken zu schützen.

Abendjournal, 20.08.2014

Die Sicherheitslecks in einer indischen Filiale einer US-Firma für internationalen Zahlungsverkehr und einer Bank im Oman sollen den Coup ermöglicht haben. Ercan F. hat Kopien von Kreditkarten angefertigt und dann das Limit für die Bargeldbehebung außer Kraft gesetzt. In einer koordinierten Aktion haben im Februar 2013 weltweit Hunderte Personen mit diesen Karten Bankomaten entleert.

Diese Helfer hat er offenbar übers Internet angeworben und organisiert. Aufgeflogen ist die Sache, weil ein Pensionist in Deutschland verdächtige Aktivitäten in einem Bankfoyer der Polizei gemeldet hat. Ercan F. selbst konnte verhaftet werden, weil er unachtsamerweise nicht über einen zwischengeschalteten Server, sondern direkt über das Hotel-Wlan auf seine E-Mails zugegriffen hat. Er ist in Frankfurt verhaftet worden.

Nun gibt es ein Tauziehen, ob er in die USA oder die Türkei ausgeliefert werden soll. Verhindern will man eine öffentliche Aussage des Mannes, damit die Sicherheitslücken der Banken nicht ans Licht kommen.

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